1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Mehr Raum für Ausbildung

Mehr Raum für Ausbildung

Von Caroline Berthot 06.07.2008, 15:28

Wolfen/MZ. - Nach eineinhalb Jahren Sanierung war es am Sonnabend schließlich soweit. Der historische Gebäudekomplex in der Wasserturmstraße im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen konnte einer Nutzung übergeben werden. Der erste Mieter steht schon fest: Die Euro-Schulen Bitterfeld / Wolfen, die bereits seit 1993 in dem Komplex ansässig sind, haben sich räumlich erweitert. Im ehemaligen Schalthaus 11 ist nun ein Ausbildungszentrum für Bewegungs- und Hydrotherapie entstanden.

Vor allem angehende Physiotherapeuten und Masseure, aber auch Altenpfleger und Heilerziehungspfleger werden in den neu entstandenen Räumen lernen. Bewegungstherapie oder Krankengymnastik in der Turnhalle, Unterwassertherapie in der Nassstrecke und Trainingslehre oder Fachtheorie im Unterrichtsraum. Rund 60 000 Euro haben die Euro-Schulen in die Ausstattung der neuen Räume investiert, vor allem im Bereich Hydrotherapie.

"So haben wir hier viel bessere Bedingungen zum Lernen", meint Schulleiter Joachim Soppa, "können fachpraktischer und anschaulicher ausbilden." Zudem spare man durch die neue Ausbildungsstätte auch Zeit und Geld, musste man bisher doch auf Räumlichkeiten in Wolfen bzw. in Bad Schmiedeberg ausweichen.

Eine Unterwassertherapiewanne wurde angeschafft, in der Unterwassermassagen verabreicht werden können, und auch Elektrotherapie im Stangerbad oder im Vierzellenbad sowie Stachelduschen stehen hier zu Beginn des neuen Schuljahrs auf dem Lehrplan. Doch auch die anderen der rund 350 Berufsschüler werden dann das Aus

bildungszentrum bzw. die Turnhalle nutzen - zum Sportunterricht oder auch in der Freizeit. "Für alle eine Bereicherung", so Soppa. Den

"Schlüssel zum Erfolg" überreichte am Sonnabend Matthias Gabriel, Geschäftsführer des PD-Chemieparks Bitterfeld-Wolfen, der die Bedeutung der Wiedereröffnung solch geschichtsträchtiger Gebäude hervorhob. Insgesamt 1,7 Millionen Euro wurden in der letzten Stufe zur Sanierung des Komplexes investiert. Während das Schalthaus nun spätestens zum 27. August wieder mit Leben gefüllt sein wird, gibt es für den Wasserturm und den so genannten Kreml noch keine Mieter. "Es gibt aber schon Anfragen", so Gabriel.

Das breite Spektrum an Qualifizierungsangeboten, das die Euro-Schulen bieten, sei vor allem an einem Grundstoffe produzierenden Standort wie dem Chemiepark perspektivisch gesehen von großer Wichtigkeit, meinte Gabriel weiter. Auch Landrat Uwe Schulze (CDU) betonte die Rolle der Euro-Schulen bei der Qualifizierung, von der Ausbildung bis zur berufsbegleitenden Weiterbildung: "Wissen verleiht die Macht, das Leben selbst bestimmen zu können. Fertigkeiten kann einem keiner nehmen."

Sich dieser Rolle bewusst, führten die Euro-Schulen parallel zur Gebäudeeinweihung einen Tag der offenen Tür durch, den zahlreiche Familien nutzten, um sich über Ausbildungsangebote zu informieren.