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Mehr Druck beim Löschen Mehr Druck beim Löschen: Holzweißig nimmt neuen Löschwasserbrunnen in Betrieb

Von Michael Maul 22.10.2020, 09:03
Rüdiger Nathrath (gelbe Weste) erklärt den Anwesenden die Funktionsweise der neuen Zapfstelle am Ende der Paupitzscher Straße.
Rüdiger Nathrath (gelbe Weste) erklärt den Anwesenden die Funktionsweise der neuen Zapfstelle am Ende der Paupitzscher Straße. André Kehrer

Holzweißig - Mit der Übergabe der zweiten Wasserzapfstelle für die Holzweißiger Feuerwehr hat sich die angespannte Situation der Löschwasserbereitstellung im Ort weiter entspannt. Nachdem am 2. Oktober 2019 im Park die erste Anschlussmöglichkeit für die Brandbekämpfer geschaffen wurde, steht nunmehr am Ende der Paupitzscher Straße direkt am Rand der Gartenanlage „Sonnenrose“ eine zweite zur Verfügung.

„Holzweißig steht in der Prioritätenliste ganz oben“, sagte Bitterfeld-Wolfens Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU) bei der feierlichen Übergabe. Dass jetzt zwei von drei geplanten Anlagen in Betrieb sind, bringe für alle ein Stück weit mehr Sicherheit, ergänzte Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Präßler (FWG Holzweißig).

Dadurch würden auch die Vorgaben der Risiko- und Bedarfsanalyse erfüllt, in der die Verbesserung der Löschwassersituation in Holzweißig gefordert wurde. Bei größeren Bränden mit hohem Wasserverbrauch sei oft auch der 7.500-Liter-Tankwagen des Landkreises im Einsatz gewesen. Das könne durch den neuen Löschwasserbrunnen sicherlich minimiert werden.

Ein erster vorgesehener Standort hatte sich zunächst als ungeeignet herausgestellt

Doch vor der Übergabe stand jede Menge Arbeit, weiß Rüdiger Nathrath, der Geschäftsführer der Benndorfer Brunnen- und Spezialtiefbaufirma, die den Auftrag des Brunnenbaus erhalten hatte. Denn ein erster vorgesehener Standort hatte sich schließlich als ungeeignet herausgestellt.

„Wir haben schon mehrere Arbeiten mit der Firma durchgeführt und sind immer zufrieden gewesen“, beschreibt der Ortsbürgermeister die Vergabe an die Spezialfirma. „Zuerst haben wir auf dem Gelände der Gartenanlage eine ordentliche Zufahrt über das Tagebaugelände schaffen müssen, damit unsere schweren Autos den Weg zur Bohrstelle fahren konnten“, erläutert Nathrath die Arbeiten.

Nach der Fertigstellung des Brunnens, der das Wasser aus etwa 50 Metern Tiefe fördert, musste noch eine ebenso lange Leitung bis zur Anschlussstelle an der Paupitzscher Straße gebaut werden.

30 Kubikmeter Wasser pro Minute stehen zur Verfügung

Dort befindet sich jetzt der Stutzen, an den sich die Feuerwehren bei Bedarf anschließen können. Die gesamte Arbeit, mit Vorbereitung und Durchführung, habe etwa ein Jahr in Anspruch genommen, so der Geschäftsführer. Erschwerend sei hinzugekommen, dass sich der Grundwasserleiter in 50 Metern Tiefe befindet sich die Bohrarbeiten durch die komplizierte Geologie schwierig gestalteten. Zudem habe man die Schachtarbeiten an der Böschung, also vom Brunnen bis zum Anschlussstutzen, in Handarbeit durchführen müssen.

Wenn sich die Feuerwehren nun an den Stutzen anschließen und die Pumpe einschalten, stehen ihnen etwa 30 Kubikmeter Wasser pro Minute zur Verfügung. Die geforderten 48 Kubikmeter erreicht man wegen der Brunnenkapazität jedoch nicht. „Trotz einer Pumpe mit einem 7,5-kW-Motor reicht der Wasservorrat im Endeffekt nicht für solch große Mengen aus“, erklärt der Geschäftsführer. (mz)

Bei großen Bränden wird sehr viel Wasser benötigt. Dazu ist oft auch der 7.500 Liter fassende Tankwagen des Landkreises im Einsatz.
Bei großen Bränden wird sehr viel Wasser benötigt. Dazu ist oft auch der 7.500 Liter fassende Tankwagen des Landkreises im Einsatz.
Michael Maul