Lutherstadt Wittenberg Lutherstadt Wittenberg: Mit kleinen Fehlern der Geschichte auf der Spur
Wittenberg/MZ/mac. - Thematische Stadtführungen sind unbestritten ein Renner im touristischen Angebot der an vielen Ecken und Enden Geschichte atmenden Lutherstadt Wittenberg. Dabei sind es beileibe nicht nur Gäste von weither, die sich auf so unterhaltsame wie spannende Art und Weise der reichen Historie der Stadt nähern wollen.
Wer etwa eine der Nachtführungen, eskortiert von einer Fackeln tragenden Stadtwache, schon einmal erlebt hat, konnte sich nicht allein von einer dank engagierter Akteure und ausgefeilter Dramaturgie wirklich gelungenen Präsentation überzeugen, sondern auch davon, dass jene, die hier ihre Heimat haben, sich gerne und immer wieder anhand von Geschichte und Geschichten (ver-)führen lassen.
Grund genug für die Wittenberger MZ, 30 ihrer Leser am Abend des 23. April zu einem Gang durch die Stadt einzuladen - diesmal nicht zu einer Nachtführung, wir wollen uns den Damen zuwenden, dem Tratsch, Begebenheiten, wie sie sich zugetragen haben könnten, kurz zu einer etwa eineinhalbstündigen Klatschführung aufbrechen.
15 Mal zwei Freikarten vergibt die Redaktion. Und weil sowieso von Klatsch die Rede und dessen Wahrheitsgehalt zuweilen fragwürdig ist, haben wir im folgenden einige kleine Fehler eingebaut. Wer drei von ihnen findet, auf einer Karte notiert und bis zum kommenden Dienstag an die Redaktion sendet (06886 Wittenberg, Collegienhof 74), der hat die Chance, am 23. April mit dabei zu sein. Wir informieren die Gewinner telefonisch - bitte die Nummer mit hinzufügen.
Also: Zu den handelnden Personen bei dieser Stadtführung zählt selbstverständlich Katharina von Bora, die 1523 aus dem Kloster Zinna bei Jüterbog entflohene Nonne. Sie lebte zeitweise in Cranachs Haus. 1525 heiratete sie Martin Luther, der berühmt wurde mit seinen 99 an die Tür der Schlosskirche genagelten Thesen.
Während über "Herrn Käthe" einiges bekannt ist, weiß die Nachwelt über Barbara Cranach sehr wenig. Sie soll freilich eine Vorliebe dafür gehabt haben, mit Katharina von Bora in einer der Wittenberger Gaststuben zu sitzen und Sacher-Torte zu schlemmen.
Eine Rolle spielen selbstverständlich auch Katharina und Philipp Melanchthon. Der 1,51 Meter große Mann zählt neben Luther als zweiter bedeutender Reformator. Er war an der Leucorea Professor für romanische Sprachen und kümmerte sich um Reformen im Bildungswesen. Als er Katharina Krapp, Tochter eines Wittenberger Bürgermeister 1520 ehelichte, nannte er seinen Hochzeitstag in einem Brief an einen Freund einen "Tag der Trübsal".
Um das Jungfernröhrwasser wird es zudem gehen, um das so genannte "Säcken" - eine Strafe für Kindesmörderinnen - auch und schließlich um die im 19. Jahrhundert auf dem Marktplatz aufgestellten Denkmale für die beiden berühmten Männer, denen Wittenberg so viel verdankt: Martin Luther und Lucas Cranach.