Loetec Loetec: Langes Warten auf das Zwangs-Pfand
Wittenberg/MZ. - "Wir bräuchten einen starken Partner", sagen Höger und Regina Wörpel, beide geschäftsführende Gesellschafter bei Loetec. Denn die Lage sei auch für sie schwierig. Nachdem sich die Einführung des Pflichtpfandes für Getränkedosen verzögert hat, kommen sie nämlich ins Schwitzen. Hersteller hatten dagegen geklagt, so dass der Termin 1. März als Datum für die Einführung nicht gesichert scheint.
Dabei könnte der Automat schon jetzt im Feldversuch getestet werden. "Wir würden ihn gern in Wittenberg aufstellen", sagen Höger und Wörpel - und suchen Entsorger, die da mitmachen würden. Das besondere am System: Zu sehen ist nur der Automat, die 3,6 Kubikmeter großen Container sind unterirdisch versteckt. Das Prinzip hat sich eine Firma im Odenwald ausgedacht, Loetec soll den Automaten liefern. "Sie haben jemanden gesucht und uns über das Internet gefunden", so Regina Wörpel.
Nun aber droht die rund zwei Monate dauernde Entwicklung des Automaten für die Katz zu sein. "Wir haben schon zehn Mitarbeiter entlassen müssen", sagt Höger. Allerdings nicht nur, weil die Pfandpflicht noch nicht kommt. Auch die drohende Schließung des Ammendorfer Waggon-Werkes hat Loetec betroffen. "Wir waren Zulieferer", so Höger, nun sei aber trotz der Rettung des Werkes bei Loetec ein Auftragsloch entstanden.
Und so betätigt sich die Firma, die elektronische Fertigungssysteme herstellt, inzwischen als Gemischtwarenladen. Sei es nun der Scooter, ein Elektrowagen für Gehbehinderte, Instrumententafel für Radlager oder Rollladen - was gesteuert werden muss, fasst Loetec an. "Natürlich aus der Not heraus", sagt Höger. "Wir haben aber auch die Leute, die das können", versichert Regina Wörpel, "man kann einfach alles, wenn man will."
Wollen hilft Loetec beim Getränkepfand allerdings wenig. Dabei wäre die Firma über dem Berg, wenn das endlich käme. Würde die Wittenberger Firma 3 000 Automaten verkaufen, müsste sie 47 Angestellte haben. Realistisch empfindet das Höger durchaus. Bis zu 7 000 solcher "Unterflursysteme" könnten einmal gebraucht werden. Und außerdem: "So viele Mitarbeiter hatten wir schon mal."