Stadt mit Courage Lichtinstallation: Initiative wirbt in Bitterfeld für das Miteinander in der Pandemie
Die Gruppe will zeigen, dass die Zivilgesellschaft nicht nur aus Teilnehmern der Spaziergänge gegen Impfen und 2G besteht.

Bitterfeld/MZ - Geimpft, genesen, getestet: 3G. „Wir haben es erweitert um das Wort ,gemeinsam’“, sagt Johannes Toaspern. Das vierte G ist dem Pfarrer im Ruhestand wichtig. Er gehört zur „Zivilgesellschaft in der Pandemie“, einer Initiativgruppe, die in Bitterfeld-Wolfen Zeichen setzen möchte - für Toleranz, Verständnis, Gemeinsamkeit. Und die ins Gespräch kommen möchte mit allen, die Corona erleben und mit der Pandemie leben müssen.
Gemeinsam, geimpft, genesen, getestet: Schriftzug auf dem Markt
Die Gruppe ist am Freitagabend erstmals öffentlich in Aktion getreten und hat mit Licht ihre Botschaft des Miteinanders auf die Pflastersteine des Bitterfelder Marktes gemalt. Dazu kam das klare Signal, in einer „Stadt mit Courage “ zu leben. Die Lichtinstallation ist ein erstes Zeichen, sie soll nicht die einzige Aktion der unter anderem vom Bündnis für Demokratie unterstützten Gruppe sein. Laut Bettina Kutz, der Stadtverbandsvorsitzenden der Linken und Akteurin der Gruppe, werden in den nächsten Wochen bekannte Vertreter aus der Stadtgesellschaft für das Miteinander in Corona-Zeiten werben: auf Plakaten und Leuchtreklametafeln.
Seit Freitag gibt es außerdem die Möglichkeit, sich auf dem Bitterfelder Robert-Schuman-Platz vor einem Plakat mit 4G-Schriftzug zu fotografieren und „gemeinsam, geimpft, genesen, getestet“ in die Welt zu transportieren. „Auch um zu zeigen, dass wir eben nicht in einer Diktatur leben, wie zuletzt immer wieder zu hören war.“ Toaspern und auch Kutz nehmen Bezug auf die von der AfD initiierten sogenannten Spaziergänge gegen Corona-Maßnahmen und stellen fest: „Zur Stadt gehören mehr als die 1.500 Leute, die ihre Meinung am Montag auf dem Marktplatz äußern.“
Fotowand und Plakate: Viele weitere Aktionen geplant
Die Initiative im Zeichen von 4G wird auch von Bitterfeld-Wolfens Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU) unterstützt. Er stellte noch einmal klar, dass er sich weiter für das Impfen engagiere - gerade in Zeiten, „wo wir spüren, dass Termine nicht mehr so stark nachgefragt werden“. Schenk zollt der Gruppe um Toaspern, Kutz und Co. Respekt. „Das hier zeigt Haltung.“ Und er fügt hinzu, dass ihm das Miteinander so wichtig sei. „Wir wollen alle gemeinsam durch dieser schwere Zeit kommen.“
Die Illumination des Marktplatzes und die Plakataktionen verstehen Vertreter der Initiative als Auftakt. „Wir sind für jede Idee dankbar, freuen uns darauf und auch auf die Möglichkeit, mit möglichst vielen Leuten in Kontakt zu kommen“, sagt Kutz.