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Leerstand in Wolfen Leerstand in Wolfen: "Tote Augen" in derLeipziger Straße werden lebendig

Von Christine Färber 13.10.2016, 13:00
Für dieses Gebäude (r.) an der Kreuzung Leipziger-/Thalheimer Straße in Wolfen steht nun das Signal auf Grün.
Für dieses Gebäude (r.) an der Kreuzung Leipziger-/Thalheimer Straße in Wolfen steht nun das Signal auf Grün. André Kehrer

Wolfen - Die Hartnäckigkeit von André Krillwitz’ (Pro Wolfen) hat nun offenbar Erfolg: In eines der „Toten Augen“ von Wolfen wird Leben zurückkehren. Ein ortsansässiger Unternehmer aus Wolfen, der noch nicht öffentlich genannt werden will, hat das seit Jahren halbfertig stehende Gebäude neben dem Fahrradgeschäft in der Leipziger Straße gekauft. Ein Wohn- und Geschäftshaus soll entstehen.

„Das ist jetzt mal ein schöner Erfolg“, sagt Wolfens Ortsbürgermeister. Der Ortschaftsrat stehe geschlossen hinter diesem Projekt. „Ich bin froh, dass das nach dem jahrelangen Hin und Her gelungen ist. Und ich habe Vertrauen zum neuen Eigentümer.“

Noch in diesem Monat soll am halbfertigen Gebäude in Wolfen etwas tun

Krillwitz, der es sich als Ortsbürgermeister von Anfang an auf die Fahne geschrieben hatte, den Schandfleck in der Wolfener Hauptverkehrsader zu beseitigen, ist guter Dinge. Derzeit sei der Eigentümer in Verhandlung mit dem Bauamt, erklärt er. Da er das ursprüngliche Projekt weiterführen will, hoffe er auf den Bestand der vorhandenen Baugenehmigung.

Noch in diesem Monat soll sich etwas tun. Der Eigentümer will mit dem Aufräumen beginnen. Immerhin: Hinreichend Pflanzen und Schutt haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten auf dem vernachlässigten Grundstück angesammelt. Läuft alles wie geplant, sollen in diesem Winter Dachstuhl und Dach auf den Mauern sein. „Das Gebäude ist im kommenden Jahr definitiv saniert“, so Krillwitz.

Hoffnung auch für die zweite Bauruine?

Das gegenüberliegende Ruinen-Grundstück indes, das vom Stadtrat vor knapp einem Jahr mit einem Rückbaugebot belegt worden ist, sei in Arbeit, verkündet der Ortsbürgermeister. Und in alle Skepsis mischt sich Hoffnung: „Der Eigentümer hat über seinen Bevollmächtigten per Brief mitteilen lassen, er sei zu allem bereit.“ Die Stadt, die von ihm jahrelang hängen gelassen wurde, hat jetzt zur Sicherheit einen Anwalt zur Begleitung des Verfahrens eingeschaltet.

Seit beinahe 20 Jahren guckt Wolfen auf die so genannten „Toten Augen“ in der Leipziger Straße - die beiden Ruinen-Grundstücke an der B 184. Mit einem Rückbaugebot hat der Stadtrat im November 2015 das Grundstück Richtung Wolfen-Nord - ehedem Gasthof Klinkig - belegt.

Für das andere, das sich an der Kreuzung Richtung Bitterfeld befindet (früher stand hier das Haus der Jugend), haben die Räte ein Instandsetzungs- und Modernisierungsgebot ausgesprochen.

Ziel ist, erklärt Krillwitz, eine einvernehmliche Vereinbarung mit dem Eigentümer abzuschließen. „Diese Vereinbarung ist unser letztes Angebot“, so der Ortsbürgermeister. „Unterschreibt er die nicht, greift die vom Stadtrat ausgesprochene Auflage, die der hat, mit aller Konsequenz. Ich lasse da nicht locker.“

Die Zeit drängt. Bis zum 30. November muss die Stadt Fördermittel für das Projekt beantragt haben. Doch das tut sie nicht, bevor die Unterschrift unter der Vereinbarung steht. (mz)

Auch für dieses Grundstück (r.) soll es bald eine Lösung geben.
Auch für dieses Grundstück (r.) soll es bald eine Lösung geben.
André Kehrer
Ortsbürgermeister André Krillwitz: „Ich lasse da nicht locker.“
Ortsbürgermeister André Krillwitz: „Ich lasse da nicht locker.“
André Kehrer