Leben im Baumhaus in luftiger Höhe
Quetzdölsdorf/MZ. - Veit Urban vom Verein Land.Leben.Kunst.Werk in Quetzdölsdorf hat keine Mühe, das neue Projekt zu beschreiben. Er kann auch Besucher teilhaben lassen am Vorhaben. Ein Modell zeigt die Baumhäuser. "Ein Stelzenrunddorf ist es", meint Vereinsmitglied Christine Wenzel. Dessen Ausmaße sind durchaus beachtlich. 15 bis 20 Meter Durchmesser und einen Außenumfang von gut 60 Meter soll es haben. Die maximale Höhe wird acht Meter kaum überschreiten, der Fußboden der unteren Etage liegt etwa zwei Meter über der Erde, wird erklärt.
"Vieles wird sich aber erst beim Bau entscheiden", weiß Veit Urban, der auf professionelle Hilfe baut. Matthias Faul aus der Altmark ist mit im Boot, steuern wird das Projekt Baumhaus auch Christian Meixner aus Jena. Der hat nach eigenem Bekunden wohl die meisten Baumhäuser in Deutschland errichtet und soll mit seiner kreativen Ader das kleine Wäldchen unmittelbar neben dem Quetzer Schloss zu noch mehr Attraktivität verhelfen. Baumhausdorf neben Hochseilgarten: das ist der Trumpf, mit dem der Verein in Zukunft neben so vielen anderen Aktivitäten punkten möchte.
Realisiert werden soll Baumhausprojekt zumindest in den Anfängen in einem internationalen Workcamp. Bisher haben zwölf Teilnehmer aus Deutschland, Litauen, Frankreich, Großbritannien, Korea ihr Quartier im Schloss aufgeschlagen, ab heute wollen sie Kreativität und handwerkliches Geschick zwischen Baumwipfeln ausleben. "Natürlich sind immer helfende Hände willkommen. Einfach melden, wir finden schon zueinander", erklärt Christine Wenzel, derweil auch Satoshi Chihara die Baustelle erstmals genauer in Augenschein nimmt.
Der junge Mann ist nicht das erste Mal in Quetzdölsdorf zu Gast. Im vorigen Jahr war er für ein paar Wochen hier, erlebte auch das Zusammenspiel von Verein und Dorfgemeinschaft. Das gefiel ihm so gut, dass er jetzt Station macht im kleinen Ort. "Auf der Reise von Tokio nach Helsinki", wie er betont. Er wird sich einbringen, vor allen Dingen aber die unkomplizierte Art des Miteinanders im Schloss genießen. Hier gibt es keine Barrieren, auch sprachliche Hürden werden souverän gemeistert.
Kunst, Kreativität, alternative Lebensgestaltung auf der einen, das seit Jahrzehnten ruhige Dorfleben auf der anderen Seite prägen das Geschehen in Quetzdölsdorf. Das muss nicht zwangsläufig Reibereien bringen. "Wir gehen aufeinander zu, sehen uns als Teil das Ortes, bringen uns ein beim Dorffest", sagt Veit Urban. So etwas komme an. Und da helfe auch schnell einmal ein ortsansässiger Bauer völlig unkompliziert beim Abladen der Stelzen für das Baumhausdorf. "So soll es sein."
Weitere Informationen unter www.landlebenkunstwerk.de