Kürzung zurückgenommen Kürzung zurückgenommen: Mehrgenerationenhaus in Wolfen soll weiter jährlich 40.000 Euro erhalten

Wolfen - Das Mehrgenerationenhaus in Wolfen soll nun doch bis zum Jahr 2028 jährlich vom Bund einen Zuschuss von 40.000 Euro bekommen. Die vor wenigen Wochen vom Bundesfamilienministerium angekündigte Kürzung um jeweils 10.000 Euro ist vorerst vom Tisch. Das teilt der hiesige Bundestagsabgeordnete Jan Korte (Die Linke) mit.
Die plötzlichen Kürzungspläne hatten bundesweit die Mehrgenerationenhäuser kalt erwischt. Denn erst vor einem Jahr hatte der Bund zum einen den Förderzeitraum für die MGHs auf acht Jahre verdoppelt und zudem den Zuschuss um 10.000 Euro auf 40.000 Euro angehoben. Das war in den Kommunen auf breite Zustimmung gestoßen, denn es gab den Häusern größere Planungssicherheit.
Im Herbst 2020 hatte der Stadtrat von Bitterfeld-Wolfen den Weg für diese Bundesmittel frei gemacht
Im Herbst 2020 hatte der Stadtrat von Bitterfeld-Wolfen den Weg für diese Bundesmittel frei gemacht. Denn Voraussetzung, dass die Summe aus Berlin jährlich fließt, ist eine Kofinanzierung durch die Kommune. Bitterfeld-Wolfen wird von 2021 bis 2028 jährlich 10.000 Euro beisteuern. Das wurde einstimmig beschlossen.
Um so überraschter war man auch hier in der Stadt dann von den Kürzungsnachrichten. Zumal diese Förderung laut Birgit Wessel vom MGH das Kernstück zum Betreiben des Hauses ist, an das die Angebote anderer Vereine andocken.
„Der Druck aus der Politik war erfolgreich“
Von der Kürzung um 25 Prozent hatte der Sprecherrat des Bundesnetzwerks Mehrgenerationenhaus aus dem Familienministerium erfahren. Alarmiert bat er Korte um Hilfe, in dessen Wahlkreis sich drei MGHs in Bitterfeld-Wolfen, Görzig und Bernburg befinden. „Der Druck aus der Politik war erfolgreich. Das Ministerium hat seine Kürzungspläne zurückgenommen, wie mir Bundesministerin Giffey in einem Schreiben versicherte“, teilt nun Korte mit.
Für die drei Häuser sei das eine gute Nachricht. Wegen der Corona-Pandemie und mehrmonatiger Schließungen stehen sie vor enormen Herausforderungen, die „keinerlei Spielraum“ für Kürzungen ließen. Noch liege aber die Einwilligung des Bundesfinanzministeriums nicht vor. (mz)