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Kreiskrankenhaus Kreiskrankenhaus: Spezialcontainer sollen 66 Betten mehr bringen

Von Alexander Schierholz 22.10.2002, 20:26

Wolfen/MZ. - Am Wolfener Standort des Kreiskrankenhauses wird Mitte November angebaut. Nicht dauerhaft, sondern provisorisch. So lange, bis der Bitterfelder Teil der Klinik wieder nutzbar ist. "In etwa drei Wochen erwarten wir die Container mit zusätzlichen 66 Betten", sagte Direktorin Christine Gardyan am Dienstag anlässlich einer Spendenübergabe.

Normalität ist damit noch lange nicht wieder eingekehrt. "Aber immerhin", so Gardyan, "werden wir dann über etwa 420 Betten verfügen. Vor dem Hochwasser waren es in Bitterfeld und Wolfen zusammen 500." Die sehnlichst erwarteten Betten-Container - im Krankenhaus spricht man offiziell lieber von "Raumzellen" - werden eine weitere Folge haben: "Die Kurzarbeit wird dann definitiv beendet werden", sagte die Direktorin.

Zurzeit arbeiten von den über 700 Klinik-Beschäftigten noch etwa 600 kurz. Im September war die Kurzarbeit sogar für alle Bediensteten bis auf die Altersteilzeit-Kräfte angeordnet worden - 17 Stunden pro Monat und Mitarbeiter. "Es wäre keine gute Lösung gewesen, nur die Bitterfelder Kollegen damit zu belasten", sagte Gardyan.

Mit den zusätzlichen Betten ist der Direktorin zufolge wieder genügend Arbeit für alle da. "Schließlich haben einige ja auch noch Urlaub." Gegenüber der MZ machte Gardyan deutlich, dass das Kreiskrankenhaus trotz des "Zusammenrückens" in Wolfen alle seine Aufgaben weiter voll erfüllen könne. "Es gibt keinerlei Einschränkungen bei Operationen", die Kliniken und Abteilungen arbeiteten wie bisher. "Die HNO zum Beispiel ist eben eins zu eins nach Wolfen umgezogen." Auch die dortige Frauenklinik sei keinesfalls beeinträchtigt.

Dennoch bleibe die Konzentration auf Wolfen vorübergehend und ein Provisorium, sagte Gardyan. Wegen der verstreut liegenden Kliniken seien längere Wege notwendig, das erfordere einen höheren Personaleinsatz. Die Direktorin und Kreis-Sozialdezernent Gerd Raschpichler ließen denn auch keinen Zweifel daran, dass der Landkreis an Bitterfeld als Schwerpunkt-Standort festhalten will. "Es gibt deutliche Signale, dass Bund und Land zu ihren Refinanzierungsverpflichtungen für das Bitterfelder Haus stehen", sagte Raschpichler. Das Land wolle finanziell auch bei der Wintersicherung helfen, für die etwa 600000 Euro gebraucht würden.

Die Spende, die Gardyan am Dienstag entgegen nahm, stammt von der Firma Berendsen Hospitex Textilservice. Mit der Zerbster Klinik-Wäscherei arbeitet das Krankenhaus seit 1991 zusammen. Die 10000 Euro sind für von der Flut besonders schwer betroffene Krankenhaus-Mitarbeiter gedacht.