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Kneipenmusiknacht Kneipenmusiknacht: Gepflegte Klänge und hämmernde Beats

31.08.2003, 11:57

Wittenberg/MZ/sho. - "Unsere Kinder sind schon groß und der Abend ist noch jung." Mit dem Programm der Kneipenmusiknacht in der Jackentasche hat sich Ulrich Porstein am Samstagabend auf Entdeckungstour begeben.

Der Mann aus Zörnigall ist zum ersten Mal als Gast beim musikalischen Bummel durch die Wittenberger Innenstadt dabei und das Programm für ihn ist mehr grobe Orientierung. Einen festen Plan hat er nicht, lässt sich treiben. Zu Beginn Abendessen im "Kartoffelhaus", untermalt von Irish-Folk-Klängen, dann ein Bier bei gepflegter Barmusik im "Barrik". Was dann kommt? Mal sehen...

So wie Porstein schnuppern viele mal hier, mal da, lassen sich überraschen. Das kann allerdings durchaus ein Wechselbad der Gefühle bedeuten. Vom "Best Western" bis zum "Independent" sind es nur ein paar Schritte und doch liegen Welten dazwischen. Hier trägt Helmut Nake Balladen am Flügel in gediegener Atmosphäre vor, dort zeigen "B-Side" mit hämmernden Beats und elegischen Gesängen, dass Punk noch lange nicht tot ist. "Ich bin schon ganz bewusst hierher gekommen, um diese Band zu hören", sagt Andreas Golly, vor dem Independent sitzend. "Das ist mein Geschmack." Trotzdem will auch er noch mal woanders vorbeischauen. Ethno-Music mit "Wild Camel" steht noch auf seiner persönlichen Hitliste.

Eigenkompositionen sind indes eher Mangelware. Es wird gecovert, was das Zeug hält, Klassiker aus Rock, Pop und Blues garantieren einen hohen Wiedererkennungseffekt. Und als "Dennis Wills" in den Wittenberger Bierstuben "Heart of Gould" von Neil Young anstimmt, singt so mancher den Text inbrünstig mit. Nur ein Phänomen bleibt auch an diesem Abend ungeklärt: Warum haben die Männer von der Security eigentlich alle Glatzen?