Klinik Bosse Klinik Bosse: Sommerfest mit viel Sonne
Wittenberg/MZ. - Nikolaus Särchen schätzt, dass etwa 250 Leute da sind. "Für Wittenberger Verhältnisse ist das doch schon recht gut", stellt er fest und blinzelt in die Sonne. Die scheint warm und reichlich vom Himmel beim Sommerfest der Wittenberger Klinik Bosse, zu dem am Mittwoch in die Hans-Lufft-Straße eingeladen worden ist.
Särchen ist Chefarzt der Psychiatrischen Abteilung und damit beschäftigt, Gäste zu begrüßen, aber vor allem möchte er auch mit Patienten und Betroffenen plaudern. Für diese wird nämlich das Sommerfest nun schon im siebenten Jahr gemacht. "Und nicht für die Mitarbeiter, wie mancher vielleicht denken könnte", betont Särchen.
Andererseits lassen es sich gerade auch Mitarbeiter nicht nehmen, eine Stippvisite zu machen. Selbst jene, die längst andere Wege gehen, flanieren oder sitzen im Garten hinter der Klinik. "Es war so schön hier", erklärt Marcus Grahl den Grund für sein Kommen. Dann schwärmt der junge Mann aus Zahna, der von 1999 bis 2000 seinen Zivildienst in der Klinik geleistet hat, von der einstigen Atmosphäre. Sein Cousin, Michael Grahl, bestätigt, dass dies noch immer so sei. "Wie die Menschen hier miteinander umgehen, das finde ich gut", sagt er und sein Namensschild verrät, dass er zurzeit seinen Zivildienst macht in dem Krankenhaus, das sich in Trägerschaft des katholischen Alexianer-Ordens befindet.
Seit über 40 Jahren arbeitet Schwester Regine in der Branche als Krankenschwester und Seelsorgerin. "Es ist hier ein Kommen und Gehen", stellt sie fest und deutet auf das gut besuchte Festgelände. Dass viele Patienten und deren Angehörige kommen, freut sie ganz besonders. Im übrigen sei der Garten ebenso wie die Cafeteria im Innern des Hauses auch sonst frei und für jedermann zugänglich. Nicht wenige Menschen "von draußen" nutzen das auch.
Damit scheint mindestens zum Teil erreicht, was ehedem Jörn-Uwe Grünes anstrebte, als er vor Jahren die Leitung der Neurologischen Abteilung übernommen hat. Von einer "offenen und gemeindenahen Psychiatrie" war da die Rede. "Und das hier ist schon ein ganzes schönes Stück davon", bestätigt er nun.