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Kindertageseinrichtungen Kindertageseinrichtungen: Eltern reden jetzt mit

Von Detmar oppenkowski 09.03.2013, 17:58
Vorsitzende Stadtelternrat Diana Weber
Vorsitzende Stadtelternrat Diana Weber andré kehrer Lizenz

Bitterfeld-Wolfen/MZ - Ob die Erhöhung der Elternbeiträge, die Öffnungszeiten der Kindertageseinrichtungen oder die unterbreiteten Betreuungsangebote - bei diesen Themen hatten es Eltern bislang schwer, ein Wörtchen mitzureden. Doch das hat sich mit der Bildung des Stadtelternrates nun grundlegend geändert.

Seit dem 12. Februar gibt es dieses Gremium und jetzt soll durchgestartet werden. Das wird nicht nur durch die regelmäßigen Treffen und einen Internetauftritt unterstrichen, sondern auch durch die vielen unterschielichen Themen, die sich der sechsköpfige Vorstand auf die Fahnen geschrieben hat.

Öffnungszeiten als Knock-Out-Kriterium

„Ein wichtiger Punkt für uns ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagt die Vorsitzende Diana Weber. Dabei geht es auch um die Betreuungszeiten, denn heutzutage werde in vielen Dienstleistungsberufen eben auch abends, nachts oder am Wochenende gearbeitet. „Die Öffnungszeiten von Kindereinrichtungen sind bei einem Vorstellungsgespräch ein Knock-Out-Kriterium für eine Einstellung“, weiß die stellvertretende Vorsitzende, Jana Groß, aus eigener Erfahrung. Auch daher wünsche man sich hier perspektivisch mehr Flexibilität.

Offener Austausch

Ob und wie sich dieser Vorschlag umsetzen lässt, sei momentan noch schwer einzuschätzen. Zwar habe der Stadtelternrat ein Anhörungsrecht, allerdings fehlten ihm Entscheidunsmöglichkeiten. Doch man wolle ja auch nicht gleich mit dem Kopf durch Wand, sondern strebe den offenen Austausch und die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung auf der einen Seite und mit den 22 Einrichtungen auf der anderen Seite an. Dabei geht es - und das versteht sich von ganz alleine - in erster Linie um das Wohl der Kinder. Und dieses werde durch eine qualitative und beständige Erziehungsarbeit gefördert. „Wir versuchen immer auch aus dem Blickwinkel unserer Kinder heraus zu schauen“, so Diana Weber. Und für diese sei es beispielsweise wichtig, tagsüber eine feste Ansprechperson zu haben. „Denn häufige Personalwechsel führen zu Verlustängsten.“

Wahlfreiheit ist wichtig

Damit seien keine einzelnen Einrichtungen angesprochen, sondern es gehe um grundlegende Dinge in der Ausgestaltung der Betreuung. Man wolle hier auch nicht zwischen kommunalen und freien Trägern unterscheiden. „Jede Einrichtung hat ihr eigenes pädagogisches Konzept.“ Das sei wichtig. Garantiere es doch auch die Wahlfreiheit zwischen unterschiedlichen Angeboten.

Diese könnten sich nach Einschätzung der Mitglieder des Stadtelternrates ab dem 1. August vielleicht sogar noch weiter verbessern. Denn da tritt das neue Kinderförderungsgesetz in Kraft und der Landkreis trägt die Kita-Verantwortung. „Wir erwarten uns davon erst einmal keine Nachteile.“ Zum einen hätten dann alle Kinder einen Ganztagsanspruch, sprich: Sie spielen und lernen alle zusammen. Zum anderen könne es dazu führen, dass die Einrichtungen attraktivere Angebote unterbreiten und vielleicht auch über ihre Betreuungszeiten nachdenken. Dann würde sich für den Stadtelternrat und die Kinder der Kreis schließen.