Kinder- und Jugendliteraturpreis: Kinder- und Jugendliteraturpreis: Fußballkumpel oder nur Nervensäge?

Wolfen/MZ. - "Trotz aller Schwierigkeiten: Es hat sich gelohnt," sagte Wolfens Oberbürgermeisterin Petra Wust (parteilos) am Tag der Preisverleihung. Denn der Abgabetermin zum Wettbewerb sei aufgrund der anfänglich sehr zögerlichen Beteiligung noch einmal verlängert worden. Und Autor Siegfried Maaß, Mitglied des Boedecker-Kreises, sprach in seiner Laudatio von "Wortfenstern, die Einblicke in andere Welten geben."

Der Text "Die große Überraschung" wurde für Michael Cieslak aus Wolfen selbst zur Überraschung. Er erhielt den 1. Preis in der Altersgruppe 10 bis 12 für seine wunderschöne Beschreibung einer Entdeckung - die Schwangerschaft der Mutter. Und für seine humorigen Überlegungen, ob es nun ein Fußballkumpel wird oder eine Nervensäge wie die große Schwester. Stefanie Pick aus Holzweißig (2. Preis) hat ihrer Großmutter zugehört und aufgeschrieben, was diese über "Das Reh im Karton" erzählte. Und Judith Hermann (3. Preis) beschreibt das aufregende Casting für eine Pop-Show. Das verläuft sehr glücklich und endet - mit dem Klingeln des Weckers.

In der Altersgruppe 13 bis 15 erhielt Tobias Köppe aus Thalheim den 1. Preis für seine nachdenkliche Geschichte "Eine von vielen." Der Versuch, sich in ein Mädchen hineinzuversetzen, das einen alkoholkranken Vater hat. Sehr bildlich und nachvollziehbar beschreibt Mandy Schünemann aus Raguhn (2. Preis) ihre Angst vor einer Mathearbeit. Die ist so groß ist, dass selbst das Geräusch des Tintenkillers an ihren Nerven zerrt. Der 3. Preis wurde Carolin Richter für ihren Text "Das Ferienlager" zuerkannt. Eine Geschichte, die von einem großen Wunsch erzählt, der auch in Erfüllung geht.

"Der Tag, an dem die Zeit zurück kam" - für diesen leisen Text über einen, der freudlos lebt und das durch einen kleinen Zufall zu begreifen beginnt, bekam Christine Schade aus Wolfen den 1. Preis in der Altersgruppe 16 bis 20. Das Sterben eines alten Mannes, der im Krieg seine Beine verlor und die Erinnerung daran nicht loswerden kann, ist das Thema der berührenden Geschichte "Sonnenuntergang" von Attila Langhammer aus Jeßnitz (2. Preis). Über Schicksale und Ereignisse einer Silvesternacht schrieb Sarah Kräuter aus Wolfen. Für "Wenn es 12 schlägt", erhielt sie dafür den 3. Preis.

Zur Jury des 1. Kinder- und Jugendliteraturpreises gehörten: Maritta Rachner, Buchhändlerin, Wolfen; Antje Penk, Germanistin und Autorin, Bitterfeld; Ilka Peters, Bibliothekarin, Wolfen; Peter Hoffmann, Autor, Friedersdorf.