Kein Baulärm mehr bei Prüfung Kein Baulärm mehr bei Prüfung: Sanierung der Sekundarschule Roitzsch ist abgeschlossen

Roitzsch - Sie ist nicht nur eine schicke Schule, die Adolph-Diesterweg-Schule in Roitzsch ist auch eine sehr moderne. Die modernste im Landkreis, wie Landrat Uwe Schulze (CDU) sagt.
Die Ganztagsschule, die 1930 im Bauhausstil errichtet wurde, ist dieser Tage nach mehrjähriger Bauzeit offiziell übergeben worden.
Fast sechs Millionen Euro sind in das Projekt geflossen, das 2011 mit dem Abriss der Baracke auf dem Schulhof seinen Anfang nahm. An dieser Stelle steht ein zweigeschossiger Neubau, in den 2014 Leben einzog. Der war dringend notwendig geworden, weil die Anzahl der Schüler die Kapazität der Schule allmählich überstieg. Ziel war so von Anfang an, das Platzangebot hier zu erweitern.
Die Sanierung erstreckte sich quasi vom Keller über alle drei Etagen bis zum Dach
Bis zum Jahr 2013 waren im und am alten Schulhaus alle nötigen Vorkehrungen getroffen worden, die einem modernen Brandschutz entsprechen. Die energetische Sanierung folgte ab Jahresende 2017. Allein für diese Arbeiten betrugen die Gesamtkosten rund 2,7 Millionen Euro, von denen rund zwei Millionen Euro als Fördermittel von Land und EU kamen.
Die Sanierung erstreckte sich quasi vom Keller über alle drei Etagen bis zum Dach - einschließlich der Turnhalle . Die Handwerker arbeiteten an und im Gebäude, installierten nach neuestem Standard Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektrotechnik.
Sämtliche Etagen sind heute barrierefrei erreichbar
Die Turnhalle zum Beispiel bekam einen elastischen Fußboden mit einer darunter liegenden Heizung sowie eine gedämmte und wurfsichere Hallendecke. Im Gebäude wurden Fenster erneuert und Sonnenschutzanlagen installiert.
Sämtliche Etagen sind heute barrierefrei erreichbar. Alle Decken bekamen eine Unterkonstruktion, in den Klassenräumen gibt es gar Akustikrasterdecken mit integrierter Heizung. Die Türen sämtlicher Räume wurden aufgearbeitet, neue Möbel angeschafft. Hinzu kamen umfangreiche Malerarbeiten. Das freilich ist nur ein Teil aller Arbeiten, die ausgeführt wurden.
Dickes Lob für Hausmeister Marko Sido
„Hinter jeder Aufzählung und hinter jeder Zahl stehen Geschichten“, sagt Schulleiter Keller und erinnert daran, dass allen die Zeit im Nacken saß. Und zwar immer. Und dass das manche Improvisation erforderte. Auch den Schwelbrand im Dachstuhl und das große Glück, das alle vor größerem Schaden bewahrt hat, vergisst er nicht.
„Alle haben diese lange Bauarbeitenzeit mitgemacht. Die Kollegen sind ganz intensiv in die Bresche gesprungen.“ Das dickste Lob aber ist für Hausmeister Marko Sido, der mit Kollegen seiner und anderer Schulen quasi eine Ersatzmöbelpacker-Firma gebildet hat. „Ich hatte echt Glück, dass die Kollegen so mit zugepackt haben, allein war das nicht machbar. Einen dicken Knutscher an alle“, sagt er, wirft zwinkernd einen Handkuss und lacht.
Schulleiter Bobby Keller nennt das, was entstanden ist, „einen Meilenstein“
Schulleiter Bobby Keller nennt das, was entstanden ist, „einen Meilenstein“. Nicht zuletzt auch deshalb, weil während der gesamten Bauarbeiten der Unterricht und die Arbeitsgemeinschaften reibungslos weiterliefen.
Gehörschutz bei Testaten, Ausweichquartiere bei Prüfungen - alles das war für die 426 Schüler normal, wie Schülersprecherin Jo Lovis Klimczak sagt. „Wir sind alle froh: Wir haben jetzt freundliche Räume und mehr Technik. Es ist einfach schön.“ (mz)
Seit im Jahr 2003 der Landkreis Anhalt-Bitterfeld den neuen Schulentwicklungsplan aufgestellt hat, war klar, dass eine der beiden Sekundarschulen - entweder Brehna oder Roitzsch - künftig ihren Status aufgeben muss. Man entschied damals, dass Roitzsch zum Sekundarschulstandort wird und in Brehna im Gegenzug die Grundschüler konzentriert werden.
Mit dem Schuljahr 2006/07 wurde schließlich die Adolph-Diesterweg-Schule in Roitzsch zur Ganztagsschule.
Das hatte Einfluss auf die Unterrichts- und Lernmethoden an der Bildungsstätte. Sowohl das pädagogische als auch das bauliche Konzept mussten verändert werden. Denn die wachsende Schülerschar brauchte mehr Platz.

