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Kakteen-Sammler aus Gräfenhainichen Kakteen-Sammler aus Gräfenhainichen: Stachlige Zeitgenossen

Von michael maul 26.05.2015, 11:47
Ortsgruppenvorsitzender Jürgen Kracht inmitten seiner stachligen Pflanzen. Viele entfalten ihre Pracht erst mit der Blüte.
Ortsgruppenvorsitzender Jürgen Kracht inmitten seiner stachligen Pflanzen. Viele entfalten ihre Pracht erst mit der Blüte. michael maul Lizenz

gräfenhainichen - Es gibt rund 400 Gattungen und tausende Arten auf der ganzen Welt. Kakteen und sukkulente Pflanzen wachsen auf allen Kontinenten. 1 600 Prachtexemplare davon stehen bei Jürgen Kracht in Gräfenhainichen.

Kakteen können sehr unterschiedliche Größen annehmen. Carnegiea gigantea wird bis zu 15 Meter hoch. Der kleinste Kaktus, Blossfeldia liliputana, bildet dagegen flachkugelige Körper von kaum einem Zentimeter Durchmesser. Die Lebensdauer der Kakteen variiert stark. Manche können bis zu 200 Jahre alt werden. 

Er ist der Vorsitzende der im März dieses Jahres fusionierten Ortsgruppe Kakteen Bitterfeld-Wittenberg, der zurzeit 22 Mitglieder angehören. Sie veranstalten in der Zeit vom 5. bis 7. Juli im Kreismuseum Bitterfeld die 42. Kakteenausstellung und laden dazu jede Menge Interessierte ein.

„Kakteen sind manchmal wie Mimosen“

Für Jürgen Kracht sind die stachligen Zeitgenossen zum Lebensinhalt geworden. „Als Pensionär habe ich dafür die Zeit“, sagt er. Der Platz in seiner Wohnung, dem kleinen Garten in Gräfenhainichen und dem etwa 400 Quadratmeter großen Schrebergarten ist begrenzt. Immerhin stehen und wachsen dort rund 1 600 verschiedene Pflanzen. Winterharte, die es schon mal im Freien aushalten, aber auch solche, die die Wärme mögen. „Man muss die Eigenarten der verschiedenen Gattungen kennen, sonst nehmen sie es einem übel“, weiß er. „Kakteen sind manchmal wie Mimosen“, sagt er lachend. Kälte mache manchen nichts aus, aber Nässe. Und Kracht weiß, wovon er spricht. Immerhin hat er seine Sammlung in den Jahren um viele winterharte Kakteen, Sukkulenten und die Gattungen Ariocarpen, Lophophoren, Sulcorebutien und Astrophyten erweitert. Drei Bücher mit Fotos der Pflanzen und ihrer Ursprungslandschaften auf der ganzen Welt zeigen, wie anspruchslos manche Kakteen sind.

Seit 1980 Interesse für Kakteen

Schon seit 1980 beschäftigt sich der Gräfenhainicher mit Kakteen und all ihren vielen Unterarten. So richtig angefangen habe es im Jahr 1980 nach einer Reise zu Kakteenfreunden ins tschechische Ostrava. „Vorher hatte ich eine kleine Fensterbrettsammlung“, sagt er. Tschechische Freunde haben ihm rund 150 Exemplare geschenkt, die seine ganze Aufmerksamkeit forderten. Und danach sei dann eins zum anderen gekommen, blickt er zurück. Neben der Betreuung seiner umfangreichen Sammlung hat sich Kracht immer mehr auch der Vereinsarbeit gewidmet. Anfangs im Kulturbund der DDR, nach der Wende dann in den Vereinen in Gräfenhainichen, Dessau, Wittenberg und nun auch Bitterfeld.

„Im Laufe der Jahre hat sich die Mitgliederentwicklung zum negativen gestaltet“, sagt der Vorsitzende. Ortsgruppen hätten sich aufgelöst und Mitglieder anderen Vereinen zugewandt. Um die Vereinsarbeit an sich weiter gestalten zu können, haben sich die Mitglieder aus Bitterfeld und Wittenberg entschlossen, zu fusionieren. Nun sei man eine relativ starke Gruppe, deren Mitglieder aus Wittenberg, Gräfenhainichen, Bitterfeld-Wolfen und auch aus Jessen und Prettin kommen. „Damit ist eine weitere Vereinsarbeit gesichert.“

Wer Interesse an einer Mitarbeit hat kann sich jeden zweiten Donnerstag im Monat 19 Uhr in der Gaststätte „Hollywood“, Bahnhofstraße 1a in Gräfenhainichen melden. (mz)

Die Blüten der Kakteen sind wie Schmuckstücke.
Die Blüten der Kakteen sind wie Schmuckstücke.
Michael Maul Lizenz