Jazzband: Jazzband: Musik begeistert jung und alt in Sandersdorf

bitterfeld/MZ - „Du musst“, hat der Opa gesagt, der selbst ein bekannter Musiker in Bitterfeld war. So beschreibt Ricardo die ersten Anfänge seiner musikalischen Laufbahn. Aus dem „Müssen“ sei dann aber sehr schnell ein „Wollen“ geworden, und das hat sich bis heute in dem jungen Mann festgesetzt. Seine ersten Akzente setzte der Sandersdorfer beim Brehnaer Saxophonorchester Sax & Fun von Katrin Eipert. Doch seit er sich in der Jazzband der Bitterfelder Musikschule „Gottfried Kirchhof“ verwirklichen kann, mache es ihm noch mehr Spaß. „Musik ist für mich Leben und Kommunikation“ sagt er.

„Angefangen hat alles mit vier Jahren“, erzählt der heute 14-Jährige. Seit anderthalb Jahren ist er in einer festen Besetzung der Band aktiv. Und mit sechs Jahren war es das Saxophon, das den Jungen interessierte. „In der Musikschule Bitterfeld habe ich dann meine Fähigkeiten weiter ausgebaut und immer wieder Neues dazugelernt.“ Das liege zum einen am ständigen und fleißigen Üben, zum anderen aber auch an den Lehrern. „Wir können alle viel lernen“, schwärmt er vor allem von seinem Lehrer Torsten Walther, der selbst in einer eigenen Band Musik macht. „Man merkt, dass bei ihm viel Liebe zur Musik dahintersteckt. Und das spornt an“, so Strauß. „Ich kommen auch schon mal außerhalb der Probezeit in die Schule und helfe im Büro“, beschreibt der Sandersdorfer sein Engagement für die Einrichtung. „Es gibt immer etwas zu organisieren und Hilfe kommt immer gut an.“

Junge Leute und Jazz-Musik, passt das denn zusammen? Für Ricardo Strauß und seine Mitstreiter in der Band auf alle Fälle. Dieser Musikstil mache sehr viel Spaß und man könne sich mit seinem Instrument oft auch selbst verwirklichen, weiß der junge Musiker. Die große Bandbreite der Jazz-Musik lasse es zu, auch als junger Mensch seinen Stil zu finden. Dabei werde man auch von den Lehrern animiert, einmal zu improvisieren und sich der Musik hinzugeben. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass man sein jeweiliges Instrument beherrsche, weiß Strauß.

Es ist aber nicht das bierernste Musizieren, dass die jungen Leute zusammenschweißt. Sicher müsse man vor Auftritten oder Wettbewerben einmal öfter im Proberaum erscheinen. „Wir wollen ja schließlich gut rüberkommen und vielleicht einen Preis gewinnen“, sagt er. Wichtig sei aber auch die Freundschaft, die zwischen den Band-Mitgliedern herrsche. Immerhin läge die Altersspanne zwischen 13 und 49 Jahren, was aber der Freundschaft untereinander keinen Abbruch tue, weiß der fast 15-Jährige. „Es ist fast wie eine große Familie.“

Mit nahezu 1000 Schülern und 45 Lehrern gehört die Musikschule Bitterfeld-Wolfen zu den größeren Musikschulen in Sachsen-Anhalt und versorgt 1% der Bevölkerung im Alt-Landkreis Bitterfeld mit vielfältigen musikalischen Ausbildungsangeboten. Die Solisten und Ensembles der Musikschule (Big Band, Musikschulorchester, Chor, Jazzband, Rockband und verschiedene Kammermusikensembles) treten in zahlreichen Veranstaltungen des Landkreises und des Landes Sachsen-Anhalt auf. Musikalische Höhepunkte bilden die jährlichen Konzerte im Kulturhaus der Stadt Bitterfeld-Wolfen.

Im April 1997 gründete sich der „Verein der Freunde und Förderer der Kreismusikschule Bitterfeld.“ Mit seiner Arbeit kann der Förderverein dazu beitragen, dass die Attraktivität der Musikschule auf dem erreichten Niveau erhalten bzw. noch gesteigert werden kann.

Darüber hinaus bietet der Förderverein Unterstützung bei der Vermittlung musikalischer Dienstleistungen der Musikschule an.

Wer Interesse am Musizieren in einer Jazz-Band hat, der kann immer dienstags ab 19 Uhr in der Musikschule in Bitterfeld vorbeikommen. Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist allerdings das gute Beherrschen eines Instrumentes.