Streit seit dem Frühjahr Ist für den gesperrten Rundweg um die Postgrube in Zscherndorf endlich eine Lösung gefunden?
Der Stadtrat von Sandersdorf-Brehna entscheidet über die Widmung des Rundweges um den See in Zscherndorf. Welche Pflichten damit einher gehen und was dafür noch unternommen werden muss.

Zscherndorf/MZ - Die Bürgerinitiative (BI), die sich für den Rundweg um die Postgrube in Zscherndorf stark macht, kommt ihrem Ziel immer näher. Zur nächsten Stadtratssitzung wird das Thema erneut auf der Tagesordnung stehen. Und - wie sich abzeichnet - mit guten Aussichten für die Öffentlichkeit.
„Im Bemühen, einen Kompromiss zu finden, den beliebten Rundweg um die Postgrube wieder durchgehend zu gewährleisten sowie zur Sicherung einer dauerhaften städtebaulichen Ordnung, soll der Weg öffentlich gewidmet werden“, teilt die Stadtverwaltung mit. Der Stadtrat wird nun darüber entscheiden. Sagt er „Ja“, sind damit die Bürger berechtigt, diesen zu nutzen und verpflichtet, die Lasten der Kommune mitzutragen.
Der Streit um den Weg währt bereits seit dem Frühjahr
Der erarbeitete Widmungsentwurf bezieht sich zunächst auf den so genannten unteren Weg um den See unmittelbar am Wasser mit all den Teilflächen des Flurstücks. Das heißt, dass der obere Weg „aufgrund örtlicher und eigentumsrechtlicher Gegebenheiten“ geschlossen bleibt. Der Streit um den Weg währt bereits seit dem Frühjahr. Eigentümer Steve Wittmann hatte den bis dahin freien und öffentlichen Weg im Frühjahr für die Allgemeinheit ohne Ankündigung dicht gemacht. Spaziergänger, Hundehalter und Jogger standen plötzlich vor einem Zaun. Das natürliche Kleinod der Zscherndorfer über Nacht wertlos? Da war wohl die Rechnung ohne den Wirt gemacht worden - die Bürger wurden schnell aktiv.
Auf ihren Druck und den der Bürgerinitiative hin, der sich inzwischen rund 500 Haushalte angeschlossen haben, hat die Stadt nach Kompromisslösungen gesucht. Und die hat sie offensichtlich gefunden. Nun will sie die auch öffentlich-rechtlich sichern, heißt es aus dem Rathaus. „Das erfolgt mit der Beschlussvorlage über eine öffentliche Widmung.“ Das Interesse der Stadt Sandersdorf-Brehna bestehe darin, einen Rundweg um die Postgrube unter allen Umständen zu erhalten.
Ist die öffentlich-rechtliche Widmung in Sack und Tüten, sollen sämtliche Teilflächen des Rundweges je nach Bedarf ertüchtigt werden
Über diesen Verfahrensweg, der einvernehmlich mit den Grundstückseigentümern und den Einwohnern der Stadt gefunden wurde, sei es möglich, die Natur um die Postgrube Zscherndorf künftig wieder nutzen und genießen zu können, betont die amtierende Bürgermeisterin der Stadt Sandersdorf-Brehna, Sabine Montag. Ist die öffentlich-rechtliche Widmung in Sack und Tüten, sollen sämtliche Teilflächen des Rundweges je nach Bedarf ertüchtigt werden.
Die Widmung ändert jedoch nichts am Fakt, dass Steve Wittmann Eigentümer des Weges ist und es auch bleibt. Allerdings hat sie Bestand, auch wenn er sein Grundstück mal verkaufen sollte, heißt es aus dem Rathaus. Wer aber pflegt nun den neu gewidmeten Weg? In Absprache mit Wittmann, einem ortsansässigen Dienstleistungsunternehmen und der Stadt selbst soll er so gepflegt werden, dass ein Spaziergang möglich ist, verlautet dazu aus der Stadtverwaltung.
Das Geld für die Gestaltung des Weges kommt aus dem städtischen Haushalt
Zunächst aber müsse er entsprechend hergerichtet, die beiden unwegsamen Schneisen aufgeschüttet und befestigt werden. Die Planung sieht so aus, dass frühestens im Frühjahr kommenden Jahres die Arbeiten beginnen. „Der Weg ist grundsätzlich ein Naturweg, der von waldähnlicher Bepflanzung gesäumt ist. In seiner gesamten Beschaffenheit ist und wird er für Spaziergänger tauglich sein“, so die Verwaltung.
Das Geld für die Gestaltung des Weges kommt aus dem städtischen Haushalt. „Wir sind froh, dass eine Einigung erzielt worden ist und wir der Öffentlichkeit nun eine gemeinsame Lösung präsentieren können“, sagt Sabine Montag. „Somit können die Bürger zweifelsfrei wieder um die Postgrube spazieren gehen.“