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Im Juni 2000 eingeweiht Im Juni 2000 eingeweiht: Der Pegelturm an der Goitzsche wird 20 Jahre

Von Ulf Rostalsky 12.01.2020, 11:00
Der Pegelturm am Goitzschesee ist zum Wahrzeichen der Region geworden. Das gut 30 Meter hohe Bauwerk wird 20 Jahre alt.
Der Pegelturm am Goitzschesee ist zum Wahrzeichen der Region geworden. Das gut 30 Meter hohe Bauwerk wird 20 Jahre alt. www.imago-images.de

Friedersdorf - Am Pegelturm kommt keiner wirklich vorbei. Der stählerne Riese ist mit 26 Metern Höhe nicht zu übersehen. Er ist das Wahrzeichen der Goitzscheregion und wird im Frühjahr 20 Jahre alt. Daran soll am Freitag, 5. Juni, in möglichst großer Runde erinnert werden. Das teilt der Zweckverband Goitzsche mit, ohne jedoch bei Programminhalten bereits kleinste Details zu präsentieren.

„Wir sind in der Phase der Planung und werden sehen, was realistisch und finanziell machbar ist“, erklärt Verbandsgeschäftsführer Klaus Hamerla. Verbandsvorsitzender Lars-Jörn Zimmer (CDU) kündigt indes „ein Fest für den Turm und die Menschen“ an. Er warnt aber auch vor zu großen Erwartungen. „Wir werden auf keinen Fall das Hafen- zum Pegelturmfest machen.“

Aber was dann? Nach derzeitigem Stand soll das am 9. Juni 2000 offiziell eingeweihte Bauwerk an seinem 20. Geburtstag im anderen Licht erstrahlen. Der Turm biete sich für eine Licht-Laser-Installation einfach super an, ist von den Verbandsvertretern zu hören.

Vom Tagebau zum See, das ist die Geschichte der Goitzsche

Die Rede ist außerdem von Schautafeln, die über das Werden und Wachsen des Riesen informieren werden. Auch wenn auf den Fotos der Turm die Hauptrolle spielen wird: Sie bieten zugleich die Möglichkeit, den Wandel in seinem direkten Umfeld in Erinnerung zu rufen.

Vom Tagebau zum See. Das ist die Geschichte der Goitzsche, der im Frühjahr 2000 zwei wesentliche Kapitel hinzugefügt worden waren. Am 7. Mai wurden gegen 13 Uhr die Schotten geöffnet. Muldewasser floss in die einstige Braunkohlegrube und machte sie zum See. 2002 war nicht zuletzt wegen des Jahrhunderthochwassers von Elbe und Mulde der Endwasserstand erreicht - deutlich vorher als geplant und weil die Goitzsche nach Deichbrüchen ungewollt zum die Stadt Bitterfeld rettenden Wasserspeicher geworden war.

Das zweite große Datum am Goitzschesee war der 9. Juni 2000. Am Freitag vor dem Pfingstwochenende wurde der Pegelturm offiziell eingeweiht. Der stählerne Riese war in mehrmonatiger Bauzeit im Auftrag der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbauverwaltungsgesellschaft (LMBV) errichtet worden. Kosten: 5,5 Millionen Mark.

„Die Besucher der Geburtstagsfeier sollen einfach sehen, wie sehr der Turm für den Wandel der Region steht“

Die Ideen für den markante Turm mit seiner doppelläufigen Spindeltreppe und der Seebrücke lieferten der Weimarer Architekt Wolfgang Christ und Ingenieur Klaus Bollinger aus Frankfurt. Über deren Arbeit wird in der Fotoschau ebenso berichtet werden wie über den Orkan „Kyrill“, der dafür sorgte, dass im Januar 2007 Teile der Seebrücke untergingen und das schwimmende Bauwerk zwei Jahre später komplett erneuert werden musste.

„Die Besucher der Geburtstagsfeier sollen einfach sehen, wie sehr der Turm für den Wandel der Region steht“, stellt Lars-Jörn Zimmer klar und begründet die Wahl des Veranstaltungsdatums. Wie bei der Eröffnung vor zwei Jahrzehnten wird sich an einem Freitag alles um den Pegelturm drehen. Anders als im Jahr 2000 soll das Fest aber am Abend steigen. Lichtershow in lauer Sommernacht: Das ist der Aufhänger des Spektakels am Wasser. Was noch dazukommen wird, ist offen. „Lassen Sie sich überraschen“, empfiehlt der Goitzsche-Verbandschef den Freunden des Pegelturms.

Das im Rahmen der Expo 2000 errichtete Bauwerk hat nach zwei Jahrzehnten am Wasser nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Wer die 144 Stufen bis zur Plattform in luftiger Höhe erklimmt, darf sich über eine beeindruckende Aussicht freuen. Gute Sicht vorausgesetzt, tauchen am Horizont die Leipziger Innenstadt und der Petersberg auf. (mz)