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Im Galopp-Tempo in die Winterpause

Von Ulf Rostalsky 04.11.2007, 18:23

Plodda/MZ. - Für die gut 60 Vereinsmitglieder vom Kindes- bis Seniorenalter ist die symbolische Jagd eine der seltenen Gelegenheiten, zusammen wiedermal etwas auf die Beine zu stellen. "Wir haben auch Leute im Verein, die wohnen in Hessen. Und bei den zahlreichen Turnieren reisen wir auch nicht in großen Gruppen an", erzählt Mirjam Labedzki. Doch Leben im Verein brauche den Zusammenhalt. Und deshalb stehe die Fuchsjagd ganz oben im Programm und auf der Beliebtheitsskala.

Dabei lief sie auch am Sonnabend nach durchaus strengen Regeln ab. Mit dem 3. November, dem Tag des heiligen Hubertus, haben sich die Reiter nicht mehr in Rot zu kleiden. So stand es auf der Einladung geschrieben. Braun oder schwarz hatten zu dominieren, für die Leute auf dem Kremser wurde warme Kleidung zur Pflicht gemacht. "Regeln müssen sein", wussten die Teilnehmer der Jagd und ließen sich am Sammelpunkt in der Ortsmitte noch einmal auf alle Eventualitäten der Hatz durch das Gelände einschwören. Master Gerold Michalek war dabei das Maß der Dinge, er gab Richtung und Verhaltensrichtlinien vor.

Ausgemachte Sache: er durfte bei der Jagd nach dem Fuchs - die Rolle übernahm Cornelia Richter - nicht überholt werden. "Ganz klar, dass der Master versuchen wird, die Reiter zu Fehlern zu provozieren", hieß es am Rande. Denn Verstöße gegen die Reitordnung würden spätestens beim Jagdgericht am Abend geahndet. "Nicht finanziell", wie die Organisatoren betonten. "Aber auf jeden Fall durch das eine oder andere spielerische Element. Darauf warten alle schon. Das macht den Abend bunt und richtig lustig", meinte Mirjam Labedzki.

Vorher jedoch hatten die Aktiven bei Dunst und Nieselregen durch Wald und Flur zu reiten. "Trotz aller widrigen Umstände ein Erlebnis", waren sich die Reiter einig. Zumal am Waldrand nach einstündiger Jagd zum zünftigen Mal beim Lagerfeuer eingeladen worden war. Heidschnucke wurde kredenzt, dazu Glühwein, Gerstensaft oder eben heißen Tee.

Unverkrampft und dennoch auf Tradition bedacht soll die Fuchsjagd in Plodda sein. Das kommt an bei den Reitern und das ließ sie am Sonnabend auch das alles andere als wirklich schöne Wetter vergessen.

Auch wenn die Jagd einer der Höhepunkte der Saison ist: generelle Ruhe herrscht nicht auf dem Pferdehof und auch nicht im Reitverein ist noch ganz viel Leben. Freiluftwettbewerbe stehen nun jedoch nicht mehr an. Allerdings beginnt jetzt die Hallensaison, in die Ross und Reiter mit durchaus großen Ambitionen starten. Und dann steigt in Plodda auch noch die große gemeinsame Weihnachtsfeier in Dezember.