IFA-Freunde IFA-Freunde: Loddars Gedächtniswagen

schlaitz/MZ - Klein aber fein, so ist das Kultobjekt „Weferlinger“ von Loddar, wie ihn seine Freunde nennen. Er hat dieses kleine Fahrzeug bis in die letzte Ecke mit Erinnerungsstücken aus der DDR-Campingzeit vollgestopft - „vom Eierbecher über die alte Kaffeemaschine oder das Stern-Radio bis hin zu allen möglichen Bierdeckeln“. Bei Loddar wird man immer fündig. Sein Fahrzeug ist eines von vielen Hinguckern, die rund um den Herrentag im Heidecamp Schlaitz Station gemacht haben - oder noch immer dort stehen.
Liebhaber des DDR-Campings
Denn der Platz ist in diesem Jahr Ort des Treffens von Liebhabern des DDR-Campings gewesen. Theo Schwerin, der Busfahrer aus Schleswig-Holstein, hat dafür die Fäden der Organisation in der Hand und schafft es in jedem Jahr wieder, so etwa 30 bis 40 Camping-Gespanne auf irgend einem Platz in den neuen Bundesländern zusammen zu bringen. Im Jahr 2007 ist er mit einem Hänger vom Typ „Queck“ zu den Freunden gestoßen. „Es sind die liebevollen kleinen Details aus einer anderen Zeit, die das einfache Campingleben ausmachen“, sagt Schwerin.
Urlaub mit Gleichgesinnten. So beschreibt er das jährliche Treffen der IFA-Campingfreunde. „Wir sind kein Verein oder irgend eine andere Interessengemeinschaft. Wir campen zusammen und jeder kommt mit dem, was er noch aus DDR-Zeiten retten oder sich neu anschaffen konnte“.
Dabei kämen zum Teil Dinge zum Vorschein, an die sich niemand mehr erinnern könne oder die noch nie gesehen wurden, weiß der Mann, der selbst mit einem großen Bastei-Wohnanhänger angereist ist. „Der kostete zu DDR-Zeiten so um die 30000 Mark, war aber im normalen Handel nicht zu bekommen“. Es ist ein so genannter Genex-Wagen.
Fahrzeuge lösen Verwunderung aus
Damit steht Schwerin aber nicht allein auf dem Schlaitzer Campingplatz. Auch andere Freunde des Urlaubs im fahrbaren Untersatz können mit Fahrzeugen aufwarten, die Verwunderung auslösen. Für den nicht Eingeweihten sehen manche Campingmobile wie die aus heutiger Zeit aus - komfortabel, chic anzusehen und mit allem ausgestattet, was das Herz begehrt. Aber weit gefehlt: Viele der Wagen stammen aus den Produktionsstätten der ehemaligen DDR und wurden entweder für viel Geld und jede Menge Beziehungen im Inland verkauft oder gingen direkt in den Export nach Westdeutschland. Als ein Beispiel nennt Schwerin den „Intercamp“, der von 1975 bis in die 1980er Jahre in der Oberlausitz gebaut wurde. „Der war ausschließlich für den Export bestimmt“.
Ein Hingucker war auf dem Schlaitzer Campingplatz unter anderem auch das Lada Samara Cabrio der Familie Schönemann aus Dessau. Da staunten selbst die ganz alten Hasen der DDR-Campingzunft, die schon einiges gesehen hatten.
