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Hundesteuer in Raguhn-Jeßnitz Hundesteuer: Halter zahlen doch nicht mehr Rassehunde

Von Ulf Rostalsky 16.06.2016, 16:32
Hunde
Hunde dpa Lizenz

Raguhn - In der Stadt Raguhn-Jeßnitz gilt gleiches Recht für alle Hunde. Der Stadtrat hat mehrheitlich die modifizierte Hundesteuersatzung verabschiedet und ausdrücklich auf den Generalverdacht für Hunde der Rasseliste verzichtet. Zu der gehören unter anderen Pitbull, Staffordshire-Terrier und auf sie zurückgehende Rassemixe.

Gleiches Recht für Dackel und Pitbull

In der Muldestadt sind demnach Dackel, Schäferhund oder Pitbull gleichgestellt. Vorausausgesetzt, sie werden nicht zum Vorfallshund. Laut neuer Satzung sind das Vierbeiner, die amtlich durch unkontrollierte Beißattacken oder andere Angriffe auf Menschen und Tiere auffällig geworden sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Vorfälle im öffentlichen oder privaten Raum ereignet haben.

AfD-Ratsmitglied Hannes Loth hatte zwar eine solche Abgrenzung unter anderem mit Verweis auf die Aufgaben eines Wachhundes vorgeschlagen. Dem Ansinnen folgten die Räte aber nicht. Sie machten darauf aufmerksam, dass mit der Begutachtung der Vorfälle bedachte Amtspersonen ein Gespür dafür haben müssten, wo und unter welchen Umständen gebissen wurde.

Diese Kosten kommen auf Halter zu

In Raguhn-Jeßnitz werden nun für den ersten Hund pro Jahr 33 Euro fällig. Der zweite Hund kostet 54, der dritte und jeder weitere 72 Euro. Vorfallshunde müssen einem Wesenstest unterzogen werden. Ihre Halter haben die Fähigkeit nachzuweisen, mit den Vierbeinern umgehen zu können. Zudem kassiert die Stadt für den auffällig gewordenen Hund 200 Euro Steuern.

Mit der Entscheidung gegen eine pauschale Besteuerung geht Raguhn-Jeßnitz einen eigenen Weg. Alle Nachbargemeinden bauen auf die allgemeine Eingruppierung und dehnen die höhere Steuer auf Vorfallshunde aus. In Muldestausee sind für den gefährlichen Hund 250 Euro pro Jahr fällig. In Bitterfeld-Wolfen, Zörbig und Sandersdorf-Brehna gilt ebenfalls die pauschale Eingruppierung. Die höchste Steuer erhebt mit 500 Euro pro Jahr Bitterfeld-Wolfen.

(mz)