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Hotel, Hebewerk und Siedlung

Von Tino Gerbert 22.04.2008, 16:49

Bitterfeld/MZ. - Goitzsche mbH (EBV) an der Umsetzung neuer Projekte. Da sind der Bau einer Hotelanlage, einer Ferienhaussiedlung auf der Halbinsel Pouch, die Errichtung einer Bootsschleuse zwischen dem Goitzsche- und dem Seelhausener See sowie die Schaffung der Erlebniswelt Bernstein (die MZ berichtete).

Für den Bau der Ferienhaussiedlung auf der Halbinsel Pouch gebe es, so EBV-Geschäftsführer Lutz Bernhardt, schon konkrete Pläne. Ein Investor sei für die bis zu sechzig Häuser umfassenden und bis zu zwei Millionen Euro teure Anlage gefunden. "Wir hoffen, dass wir im Sommer eine positive Entscheidung von Pouch haben", sagt Bernhard zum möglichen Baubeginn. Neben diesen Ferienhäusern soll auch ein neues Hotel mit

Geschäftsführer der EBV100 Betten entstehen. Auch hier seien die Gespräche mit Investoren schon fortgeschritten. Doch weder zu den Bauherren noch zur genauen Lage des Hauses wollte Bernhard nähere Informationen geben. Um mit dem Vorhaben beginnen zu können, bedarf es jetzt noch der Entscheidung der entsprechenden Kommune, so der EBV-Geschäftsführer. Um die Attraktivität der Goitzsche zu erhöhen, ist auch eine Bootsschleuse zwischen dem Goitzsche- und Seelhausener See geplant, die sowohl von Ausflugsschiffen als auch Seglern und Freizeitsportlern genutzt werden soll. Die Kosten dafür betragen laut Bernhardt circa sechs Millionen Euro. Von der Sächsischen Regierung gebe es bisher eine Zusage in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Dagegen fehle von Sachsen-Anhalt noch eine abschließende Stellungnahme, erklärt er weiter.

Unklar ist auch die technische Realisierung, da die Schleuse über oder unter dem Lober-Leine-Kanal hindurch führen müsste. Bei der Planung des Schleusenbaus stützt sich die EBV auf eine der MZ vorliegenden aktuellen Studie der DWIF Consulting, eines Beratungsunternehmens für die Tourismus- und Freizeitbranche. Dieses hat primär die Auswirkung einer Schleuse auf den Seelhausener See untersucht. Dabei kam man zu dem Ergebnis, dass das Hebewerk zwar für Touristen sehr attraktiv sei - ob es aber kostendeckend arbeiten könne, wird in der Studie bezweifelt. Ohnehin wird in ihr eine kostenlose Nutzung empfohlen. Bei der Untersuchung ist man von 4 000 Liegeplätzen für Segel- und Motorboote ausgegangen, bislang sind aber bis 2010 an beiden Seen nur für etwa 1 000 Segler solche Plätze geplant.

Ziel der Projekte ist es, das touristische Angebot an der Goitzsche nachhaltig zu stärken, so dass Besucher länger als einen Tag in der Region verweilen. Deshalb sei es von enormer Bedeutung, dass sie in den nächsten Jahren umgesetzt werden, so Bernhardt weiter. "Wir befinden uns in einer Konkurrenzsituation mit anderen Seen in Mitteldeutschland und brauchen deshalb attraktive Angebote", unterstreicht er abschließend noch einmal das Ziel.