Heimatverein Holzweißig Heimatverein Holzweißig: Familiär, fit, fröhlich

Holzweissig - Mario Fessel ist der Hahn im Korb. Nicht weil er am besten krähen kann, sondern Kaffee kochen, finden die Damen, die sich um ihn scharen eben bei der illustren Kaffeerunde des Heimatvereins Holzweißig. Die kommt seit einem halben Jahr regelmäßig im ehemaligen Konsum des Bitterfeld-Wolfener Ortsteiles zusammen. Hier entstehen Ideen, werden Termine abgesprochen - die familiäre Runde lässt sich dabei nicht aus der Ruhe bringen.
In dieser Woche steht nur ein ein Thema im Fokus: der bevorstehende Holzweißiger Bergmannstag. Der geht nicht ohne den Heimatverein über die Bühne. Die 32 Mitglieder haben am kommenden Wochenende alle Hände voll zu tun. Das Programm (die MZ berichtete) steht. Jetzt müsse nur noch das Wetter passen. Bestellt ist Sonnenschein. „Mal sehen“, lacht die Runde.
Gesellschaftliches Leben in Holzweißig aktiv mitbestimmen
Angetreten sind die Mitglieder einst im April 2008 mit dem Ziel: das gesellschaftliche Leben in Holzweißig aktiv mitzubestimmen und zu gestalten sowie Traditionen zu pflegen und zu erhalten. Die Erforschung der Geschichte des Ortes und auch die weitere Ausgestaltung der Heimatstube haben dabei ebenso hohe Priorität wie die Organisation von festlichen Höhepunkten im Jahr.
Nicht zu vergessen: die Pflege der Heimatstube. Auf dem Tisch vor dem Plüschsofa mit Ohren liegen Zeitschriften und Wertmarken für Brot, Fleisch, Butter. „Wir wollen einfach zeigen, wie es in der Wohnung einer Holzweißiger Familie ausgesehen hat. Wie anno dazumal“, erzählt Mario Fessel. Die gute Stube befindet sich im ehemaligen Rathaus. Sie öffnet, wenn man Fessel anruft und einen Termin vereinbart. Schon vor vielen Jahren haben die Holzweißiger hier alle möglichen Alltagsgegenstände zusammengetragen, in denen viele Erinnerungen stecken.
"Die Menschen sind mir eben wichtig“
Wenn Alexandra Kirst von Holzweißig schwärmt, dann verbindet sie damit Heimat. Seit 2016 ist die 32-Jährige im gleichnamigen Verein angekommen, fühlt sich wohl. „Ich arbeite hier. Die Menschen sind mir eben wichtig“, meint sie. Als Altenpflegerin reist sie täglich für die mobile Krankenpflege durch den Ort, betreut Menschen, die Hilfe benötigen. Für Alexandra Kirst ist es ihr Traumjob. „Was will man mehr.“
Inge Hachemeister gehört zu den Zugezogenen. Vor 18 Jahren siedelte die heute 70-Jährige aus der Bitterfelder Kraftwerksiedlung nach Holzweißig um. „Ich habe es nie bereut.“ Ganz im Gegenteil. Hier stimme der Zusammenhalt, das Umfeld - alles sei familiär. Man kenne sich eben, fühle sich wohl. Das bestätigt auch Karin Suchantke. Sie mag ihre Heimat, die vor allem grün daherkommt.
Die Kaffeerunde des Heimatvereins wird fortgesetzt. Es gibt noch viel zu tun vor dem Bergmannstag. Noch einmal wird Sonnenschein bestellt: Doppelt hält eben besser. (mz)