Handball-Regionalliga Handball-Regionalliga: Spitzenreiter zeigt Leistung
Wolfen/MZ/sdg. - In einem Match der vergebenen Chancen auf beiden Seiten dominierten die Gäste ab der zwölften Minute und wurden ihrem Ruf und ihrer Spitzenposition auch mit dem Ergebnis 30:19 vollauf gerecht. Der HSC Bad Neustadt machte seine Ankündigung wahr, nahm das Match von der ersten Sekunde an sehr ernst und wurde nach vielen Fehlern des Hausherren immer selbstbewusster.
Über die gesamte Spielzeit hinweg agierte die sehr offene aber äußerst bewegliche Abwehr des HSC ohne jeglichen Stillstand und bildete zu jeder Zeit einen Störfaktor. Wolfen fand nie den Schlüssel zu den sich bietenden Lücken, spielte zu sehr quer, teilweise sogar ängstlich und ohne Teamgeist. Die dadurch provozierten Fehler nutzten die Gäste zu vielen Gegenstößen. Ihre sonstigen Angriffe spielten sie bis zur letzten Sekunde oder bis zu einer klaren Chance aus. Ansatzlose Würfe aus der zweiten Reihe und herausragende Torhüterleistungen vervollständigten die gute Vorstellung des Tabellenführers. Aber auch die beiden Torhüter der HSG Wolfen, Norman Schmidt und Stefan Förster, standen ihren Gegenüber in Nichts nach.
Die Zuschauer in der voll besetzten Sporthalle Krondorf vermissten diesmal die Spannung im Match, kamen aber auch auf Grund der stimmungsvollen Kulisse, der teilweise extravaganten Spielzüge und Torwürfe sowie der vielen Torchancen voll auf ihre Kosten. Der lautstarke Fanwettstreit mit Pauken und Trompeten legte sich zudem erst nach dem Schlusspfiff und bildete damit einen würdigen Rahmen dieses Regionalligaspiels.
Bereits in der Anfangsphase vergaßen die Fuhnestädter die mannschaftsdienliche Spielweise und setzten unbewusst auf Einzelaktionen. Die wurden durch Stefan Gragert, Christian Peschek und Alexander Paschkevich bis zur elften Minute und dem 4:4 noch konsequent genutzt. Die offene Deckung bot den Gastgebern auch danach weiter große Lücken. Die hätten aber nur genutzt werden können, wenn das Teamwork gestimmt hätte. Die Fehler häuften sich bei der HSG Wolfen 2000, wodurch sich die Unsicherheiten einiger Spieler noch verstärkten. Im Gegensatz dazu wurden die Gäste immer selbstbewusster. Durch zwei sehenswerte Treffer aus der Aufbaureihe führte Neustadt in der 21. Minute 10:4. Zwei Tore von Christian Peschek kurz vor dem Pausenpfiff zum 8:12 sorgten noch einmal für etwas Hoffnung.
Wolfen kämpfte auch in den zweiten 30 Minuten unverdrossen weiter und fand über den Kampf auch den spielerischen Faden. Insbesondere die fünf Tore von Reno Gragert nach vorangegangenen tollen Abwehrleistungen oder gekonnten Anspielen, untermauerten das spielerische Können der HSG Wolfen 2000. Hier sah man, wie die offene Deckungsvariante von Bad Neustadt zu knacken ist.
Auch das Tor von Dennis Hoppe nach einem gelungenen Spielzug von außen ist da einzuordnen. Im Bemühen, den Vorsprung des Spitzenreiters zu minimieren, liefen die Fuhnestädter nun aber immer wieder in Konter. In der 43. Minute war das Match beim 11:21 endgültig entschieden. Die mögliche Ergebniskosmetik scheiterte an der Chancenverwertung. Peter Hofmann, ehemaliger Nationaltorhüter der DDR, zog der Angreifern der HSG den Nerv. Serienweise konnte er gute Möglichkeiten, darunter auch zwei Strafwürfe, der Wolfener vereiteln.
Die Crew um das Trainerduo Harry Renner und Andreas Witte sollte sich aber nicht an diesem Spiel gegen den Spitzenreiter messen und den Blick sofort konzentriert auf die nächsten Aufgaben richten.
Aufstellung: Trainer H. Renner, A. Witte; Tor: St. Förster und N. Schmidt; St. Gragert (3),R. Syring, M. Niestroj, R. Gragert (5), D. Hoppe(1), F. Ohme, M. Otto, M. Block, A. Paschkevich (3) und Ch. Peschek (7 /2)