Guinness-Rekordversuch Guinness-Rekordversuch: 650 Schalmeien erklingen in Plodda
Plodda/MZ. - Im Moment geht so manch kritischer Blick von Ploddaer Boden in Richtung Himmel: Wie wird das Wetter am Sonnabend? Denn an diesem Tag soll etwas ganz Besonderes im Dorf passieren, und das verlangt einfach nach Sonnenschein: Die Ploddaer Schalmeienkapelle der freiwilligen Feuerwehr feiert ihren 40. Geburtstag und will aus diesem schönen Grunde einen Guinness-Rekord im Zusammenspiel mit vielen anderen Schalmeienkapellen aufstellen.
Doch: "Wir werden auf jeden Fall spielen", sagt Werner Glowa, Chef der Ploddaer Kapelle, vergnügt. "Auch wenn es regnen oder hageln sollte." Denn: Auf das Ereignis freuen sich nicht nur die Ploddaer, sondern all jene auch, die bereits zugesagt haben. Und die kommen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. "Wir erwarten über 30 Kapellen", sagt Glowa, "mit rund 650 Spielleuten." Dass Kollegen aus den westlichen Bundesländern nicht mit dabei sind, hat organisatorische Hintergründe. "Wir haben erst eingeladen, als auch die Finanzierung klar war. Und da hatten viele keine Termine mehr frei."
Vorbereitet wird das Ereignis seit dem Sachsen-Anhalt-Tag im vergangenen Jahr. Glowa suchte im Internet nach Kapellenadressen, sprach bei Festen die Musikerkollegen an. Mit über 70 Kapellen hat er Kontakte aufgenommen. Doch auch nach Sponsoren musste gesucht werden, "seit März", sagt Glowa, "steht die Finanzierung." Immerhin: 5000 Euro sind zusammengekommen. Gespendet haben Firmen aus Plodda und der unmittelbaren Umgebung.
Der Rekordversuch wird am Sonnabend um 15 Uhr auf dem Ploddaer Sandberg beginnen. Drei Lieder - der Bergmannsmarsch, Alte Kameraden, Gruß aus Klingenthal - werden dann zu hören sein. "Ganz wichtig", sagt Glowa, "ist das Zusammenspiel der Kapellen. Das muss klappen, sonst geht der Versuch schief." Das Dirigat liegt in Händen von Andreas Below, dem musikalischen Leiter der Ploddaer Schalmeienspieler, dessen Vater übrigens 1962 die Gruppe gründete. Eine Probe wird es nicht geben, der Rekord muss aus dem Stand heraus erreicht werden. Doch hat Glowa an alle Teilnehmer die Noten verschickt - "ich bin sicher, dass alles gut geht und wir die Bedingungen für den Rekord erfüllen."
Der Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde erfolgt nur einmal im Jahr und nun erst wieder im April 2003. "Wir", erläutert Glowa, "müssen drei unabhängige Zeugen stellen, eine Videokassette und Zeitungsausschnitte sowie ein Gruppenfoto mit allen Teilnehmern einsenden." Und wenn es nicht klappt? "Dann versuchen wir es eben noch mal."
Nun, da darf man also die Däumchen drücken für Sonnabend 15 Uhr. Gäste sind natürlich willkommen, Eintritt zum Fest wird nicht verlangt, das bereits am Freitag um 17.30 Uhr mit einem Wettkampf der Jugendfeuerwehren um den 3. Schmerzbachpokal beginnt. Der Vormittag des Sonnabends steht ganz im Zeichen der Musik, denn die anreisenden Kapellen werden sich bereits mit Ständchen vorstellen. Am Sonntag wird zu einem Festgottesdienst mit Pfarrer Albrecht Henning um 10 Uhr auf dem Festplatz eingeladen, eine Stunde später lassen der Spielmannszug Gröbern und die Schalmeienkapelle Plodda das Fest ausklingen.
Wer selbst Gefallen finden sollte am Instrument Schalmei: "Über neue Mitglieder freuen wir uns immer", sagt Glowa. Geprobt wird jeden Donnerstag ab 19 Uhr in der Gaststätte "Zum Stern."