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Größter Baum aller Zeiten Größter Baum aller Zeiten: Weihnachtsbaum für Bitterfelds Markt kommt aus Sandersdorf

Von Sylvia Czajka 20.11.2019, 13:11
Gefällt: Hier ist absolute Maßarbeit gefordert. Die Tanne muss über das Dach des Hauses von Familie Panterott balanciert werden.
Gefällt: Hier ist absolute Maßarbeit gefordert. Die Tanne muss über das Dach des Hauses von Familie Panterott balanciert werden. André Kehrer

Sandersdorf/Bitterfeld - Schwebende Jungfrauen kennt wohl jeder, aber schwebende Weihnachtsbäume? Premiere auch für Familie Panterott in Sandersdorf. Denn ihr Nadeliger passt nicht durchs Eckige. Das Tor zu klein, der Baum zu groß?

Deshalb musste die seit Jahren gut behütete Tanne abheben. Ihr wird bis zum Heiligen Abend eine besondere Aufgabe zuteil: für weihnachtliche Vorfreude auf dem Bitterfelder Marktplatz zu sorgen.

Die Auserwählte misst etwa 14 Meter, wiegt 3,5 Tonnen - für Kranführer Ronald Kiecker von der Herrmann & Wittrock GmbH & Co. KG ist Panterotts Tanne die Nummer fünf und mit einer besonderen logistischen Herausforderung verbunden. Die funktioniert nämlich nur übers Hausdach. Da sei ein nervöser Zeigefinger total fehl am Platze. Und es gehe irgendwie auch um „seinen“ Weihnachtsbaum. Denn Kiecker ist in Bitterfeld zu Hause.

Alles läuft in Kooperation mit Mitarbeitern von Bitterfeld-Wolfens Stadtverwaltung und dem Bauhof

Konzentration ist gefragt. Alles läuft in Kooperation mit Mitarbeitern von Bitterfeld-Wolfens Stadtverwaltung und dem Bauhof. Was rüber und nüber muss, wird per Funk geregelt. Ein wenig Unbehagen spüren Michael und Ines Panterott schon. Ihr Einfamilienhaus wirkt jetzt irgendwie zerbrechlich. Es wird doch nichts schief gehen beim Abschiednehmen? Aber es ist auch ein wenig Wehmut zu spüren bei jenem Mann, der quasi mit der Tanne aufgewachsen ist.

1992 wurde das junge Bäumchen aus Beelitz importiert. Dort hatten die Panterotts einst eine Datsche. Als Erinnerung nahmen sie die Tanne mit. Gruben aus, pflanzten ein. Die wuchs zur Freude aller schnurgerade und wohlgeformt in die Höhe. Und sorgte bei Nachbar und Onkel Heinz Reich für reichlich schattige Sommertage.

Auch der wird das Prachtexemplar von nebenan vermissen. „Ich hab den Baum aufwachsen sehen. Das verbindet.“ Doch nichts hält ewig, weiß auch Reich.

Werden die Weihnachtsbäume rar? – „Das Angebot ist zurückgegangen“

Tannenspender Panterott findet Worte des Trostes. Der Neubi-Mitarbeiter hat von seinem Arbeitsplatz am Bitterfelder Markt gute Sicht auf seinen immergrünen Vertrauten. „Der Anblick wird mir die Vorweihnachtszeit versüßen.“

Eines stehe jetzt schon fest: Die Sandersdorfer Tanne ist die größte ihrer Art, die in den letzten zehn Jahren auf dem Bitterfelder Markt aufgestellt wurde, teilt Markus Molzahn, städtischer Mitarbeiter vom Sachbereich öffentliche Anlagen, mit. Das stattliche Exemplar hatte Molzahn bereits im vergangenen Jahr im Blick.

Bauarbeiten in der Straße sorgten für den Aufschub. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Werden die Weihnachtsbäume rar? „Das Angebot ist zurückgegangen“, informiert Molzahn. Eine Ursache könnte die Trockenheit der vergangenen Sommer sein. „Aber, es hat auch dieses Jahr durch unseren Aufruf geklappt, schöne Bäume für die Festtage zu besorgen. Vielen Dank dafür.“

Insgesamt stellt die Stadt Bitterfeld-Wolfen 13 Weihnachtsbäume in den Ortsteilen auf

Insgesamt stellt die Stadt Bitterfeld-Wolfen 13 Weihnachtsbäume in den Ortsteilen auf. Alle Bäume werden von Privatpersonen zur Verfügung gestellt. Tradition hat auch das Weihnachtsbaumschmücken in Wolfen und Bitterfeld. Hier bringen sich die Kinder der Kindertageseinrichtungen der Stadt ein.

Am 26. November um 14 Uhr geht’s in der Leipziger Straße in Wolfen los. Am 28. November ab 10 Uhr wird Panterotts Tanne auf Bitterfelds Marktplatz weihnachtsfein herausgeputzt. Dann darf auch leise der Schnee rieseln. (mz)