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Goitzsche Goitzsche: Tourismusgesellschaft soll Goitzsche-Region attraktiver machen

Von Detmar Oppenkowski 05.02.2014, 19:12
Hans-Martin Oettinger (l.) und Ingo Jung präsentieren das neue Logo, mit dem das Goitzsche-Gebiet bekannt gemacht werden soll.
Hans-Martin Oettinger (l.) und Ingo Jung präsentieren das neue Logo, mit dem das Goitzsche-Gebiet bekannt gemacht werden soll. Thomas Ruttke Lizenz

Bitterfeld/Pouch/MZ - Der Goitzsche-Verkauf hat im Dezember hohe Wellen geschlagen. Doch was hat sich seitdem getan? In einem Satz zusammengefasst: Still ruht der See, doch die neuen Eigentümer schlafen nicht. Dafür sorgt Hans-Martin Oettinger. Als Geschäftsführer der Goitzsche Grundstücksgesellschaft - einer Tochter der Blausee GmbH, die zum Merckle-Imperium gehört - hat er den knapp 2,9 Millionen Euro schweren Kaufvertrag über 1?150 Hektar Wasser- und 350 Hektar Landflächen in Bitterfeld und Muldestausee unterschrieben. Nun setzt er nach - und bringt die für den Betrieb der erworbenen Areale eigens gegründete Goitzsche Tourismus?GmbH ins Spiel.

Neue Tourismus GmbH betreibt den See

Deren Geschäftsführer ist - und das kommt für einige mehr, für andere weniger überraschend - Ingo Jung. Der Bitterfelder Unternehmer ist seit 2004 mit Gastronomie und seit 2013 mit Ferienhäusern am Pegelturm vertreten. Jetzt soll er als Betreiber sowohl die Projektentwicklung als auch die Vermarktung der Region vorantreiben.

„Dafür haben wir bereits eine Dachmarke entwickelt“, sagt er. Unter dem Logo „Goitzsche - Die Perle Mitteldeutschlands“ werde man sich von nun an einheitlich nach außen präsentieren. „Es geht darum, uns bundesweit von anderen touristischen Gebieten abzuheben und den Wiederkennungswert zu erhöhen.“ Und auch vor Ort gelte: „Das gepflegte Erscheinungsbild ist uns sehr wichtig. Denn der erste Eindruck bleibt bekanntlich immer in Erinnerung.“ Zwei Mitarbeiter seien daher bereits eingestellt worden. Sie sollen sich um sowohl um „Ordnung und Sauberkeit“ als auch um die Parkplätze kümmern.

Parkplätze sollen gebührenpflichtig werden

Knapp 1?.200 Stellplätze gebe es auf der Halbinsel Pouch, der Fläche vor der Biermann'schen Villa und dem sogenannten Spargelfeld am Stadthafen. Ab 1. April - mit dem Beginn der neuen Saison - sollen sie alle gebührenpflichtig werden. „Diese Einnahmen sind für Instandhaltungsarbeiten und die Müllentsorgung vorgesehen.“ Doch das soll nur der Auftakt sein, denn die vorrangigen Entwicklungsschwerpunkte sind mit der Poucher Halbinsel und dem Bitterfelder Stadthafen klar benannt.

„Wir verfolgen hier zwei unterschiedliche Strategien“, so Blausee-Chef Oettinger. Während die Agora als „naturbelassenes Kleinod“ vor allem Familien als Naherholungsgebiet zum Flanieren, Ausruhen und Baden kostenfrei vorbehalten werden soll, gelte es, das Areal rund um den Hafen weiter zu entwickeln.

Austragungsort internationaler Wettbewerbe

Dazu zähle zum einen das geplante Hafenhotel mit bis zu 140 Betten mit einem eigenen Wellness- und Fitnessbereich. Zum anderen sei im Hafenbecken eine Marina mit 140 Bootsliegeplätzen und eine 350 Meter lange Regattastrecke für Sprintwettbewerbe entlang der Mole geplant. Damit hier bald - so wie angedacht - Drachenbootfahrer oder Kanuten internationale Wettbewerbe austragen können, muss dieser Bereich zuerst einmal vor dem Ostwind, der in das Becken hineindrückt, geschützt werden. „Dazu gibt es bereits unterschiedliche Ideen, die wir prüfen“, so Jung.

Obwohl die beiden Geschäftsführer zum jetzigen Zeitpunkt ungern über konkrete Investitionssummen für einzelne Projekte sprechen, schätzen sie die Kosten für die geplanten Liegeplätze plus Regattastrecke auf bis zu 700.000?Euro. Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein. Um viele Interessen zu berücksichtigen, wird sich „Arbeitsgruppe Goitzsche“ einbezogen. „Denn nur zusammen werden wir wirklich etwas erreichen“, so Oettinger.

Die „Arbeitsgruppe Goitzsche“ soll sich noch im Februar zum ersten Mal treffen. Darin sind Experten aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfelder, der Stadt Bitterfeld-Wolfen, der Gemeinde Muldestausee, der Stadtentwicklungsgesellschaft, dem Tourismusverband Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).

Nachdem die Firmenstruktur der Gesellschaft geschaffen und das Marketingkonzept erarbeitet wurden, sollen die ersten konkreten Projekte zusammen mit der Arbeitsgruppe umgesetzt werden.

Am Hafen entfernt man die Reste des Strommasts. Hier wird ein Hotel gebaut.
Am Hafen entfernt man die Reste des Strommasts. Hier wird ein Hotel gebaut.
Thomas Ruttke Lizenz