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Goitzsche Goitzsche: Kleine Maräne angesiedelt

Von Robert Rudolf 01.07.2003, 18:09

Bitterfeld/MZ. - "Na die haben uns ja nicht so interessiert, uns ging es doch um die Kleine Maräne", meint Susan Schiewe vom Institut für Binnenfischerei mit Blick auf die Barsche. Im April dieses und des vergangenen Jahres hatten die Fischer fünf Millionen frisch geschlüpfte Exemplare der Kleinen Maräne in der Goitzsche ausgesetzt.

Damit sollte die Grundlage geschaffen werden, den See später an einen Fischer zu verpachten, der das Gewässer dann bewirtschaften kann. Etwa drei Prozent der Setzlinge sollen sich zu kapitalen Speisefischen entwickeln.

Zu den Aufgaben des Instituts, das von den Landwirtschaftsministerien der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt getragen wird, gehört unter anderem die anwendungsorientierte Forschung in Bezug auf Fischzucht.

Jetzt wollten die Fischer wissen, was aus ihrem Besatz geworden ist. In der Nacht zuvor hatten Weichler und Ebel ihre Stellnetze ausgebracht. Über den Tagebaurestlöchern von Niemegk und Mühlbeck hatten sie die an Schwimmkörpern befestigten Netze unmittelbar unter der Wasseroberfläche, in neun Meter und in 14 Meter Tiefe ausgeworfen. Gerade daumengroß sind die kleinsten, 24 Zentimeter lang die größten Maränen, die die Fischer jetzt aus den Netzen klauben. "Im nächsten Jahr werden die Junge haben", ist sich Fischer Ebel sicher.

Die Kleine Maräne lebt von Zooplankton - also Wasserflöhen - und kann deshalb nicht geangelt, sondern nur in Netzen aus dem Wasser geholt werden. Ausgesetzt wurde diese Fischart, weil die Goitzsche ein so genanntes geschichtetes Gewässer ist, in denen der Speisefisch gute Lebensbedingungen vorfindet: Ab 14 Metern Tiefe findet der Fisch genügend Sauerstoff und es herrscht die richtige Wassertemperatur.

In den kommenden Tagen werden sich Schiewe und ihre Kollegen in Ufernähe auch nach anderen Fischarten umsehen. Die vielen Barsche erklärt sich Weichler durch die Flutungsart: Sie seien wohl mit dem Mulde-Wasser in die Goitzsche gekommen.