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Geschäftsidee am Gröberner See Geschäftsidee am Gröberner See: Blausee fischt frische Fische

Von Detmar Oppenkowski 18.07.2017, 14:58
Die Fischer Markus Lingner und Konrad Seidel fangen, verarbeiten und veredeln Welse, Barsche oder Zander aus dem Gröberner See.
Die Fischer Markus Lingner und Konrad Seidel fangen, verarbeiten und veredeln Welse, Barsche oder Zander aus dem Gröberner See. André Kehrer

Gröbern - Für Markus Lingner und Konrad Seidel beginnt der Arbeitstag in aller Herrgottsfrühe. In den Morgenstunden stechen die beiden Fischer in Gröbern mit ihrem Boot in See und holen ihren Fang aus den Netzen.

Fische landen nicht nur auf den Tellern des Waldelefant-Restaurants

Während die Welse, Barsche oder Zander bislang nur im Waldelefant-Restaurant im benachbarten See- und Waldresort auf den Tellern landeten, hat die Blausee GmbH, der der See gehört, ihr Geschäftsmodell erweitert und vor wenigen Tagen einen eigenen Fischbetrieb im ebenfalls neu entstandenen Blausee-Verwaltungsgebäude eröffnet.

„Wir fangen die Tiere also nicht nur, sondern verarbeiten und veredeln sie nun auch“, sagt Lingner. Nach seinen Aussagen tragen neben dem „See mit Trinkwasserqualität“ die kurzen Wege vor Ort zur Frische der Produkte bei. Da es aber ebenso eine große Nachfrage nach Heringen, Rotbarschen oder Makrelen - also nach Meeresfischen - gibt, werde zwar auch zugekauft. „Uns ist aber wichtig: Wir stellen hier alles selbst her.“

Es gibt auch hauseigene Marinaden und Salate

Neben den unterschiedlichen Fischfilets zählen dazu hauseigenen Marinaden und Salate. „An dem Stand mit eigener Räucherei gibt es ebenso geräucherten Fisch.“ Auch die mit René Böttger, Küchenchef im Waldelefanten-Restaurant, kreierten Matjes- und Bratplötzen sind dort - je nach Tagesfang - erhältlich.

Der Wagen befindet sich derzeit neben dem Hauptgebäude des Resorts und hat freitags von 10 bis 18 Uhr und sonnabends von 9 bis 14 Uhr geöffnet. „Perspektivisch wird es einen festen Fischverkauf mit Imbiss geben“, sagt Lingner. Der Rohbau des Naturstammhauses steht bereits auf dem Gelände und soll in naher Zukunft weitere Besucher anlocken.

Sollte die Rechnung aufgehen, so könnte Gröbern - zumindest im kleineren Umfeld - bald auch für seine Fischverarbeitung bekannt werden. Bislang wird die Ortschaft vor allem noch mit dem beim Kohleabbau gefundenen Waldelefanten in Verbindung gebracht.

Die Region, in der die Blausee GmbH mit dem See- und Waldresort heute einen naturnahen Tourismus etablieren will, war einst durch die Braunkohle geprägt. In Gröbern wurde noch bis 1993 nach Kohle gegraben. Die mit der Sanierung beauftragte staatliche Gesellschaft LMBV flutet den Tagebau seit 2001.

Blausee GmbH ist Mitteldeutschlands größter privater Seenbesitzer

Die Blausee GmbH ist in Mitteldeutschland mittlerweile zum größten privaten Seenbesitzer aufgestiegen. Fünf Seen gehören ganz oder zumindest teilweise zur Gruppe - in Sachsen-Anhalt sind das neben dem Gröberner See noch der Gremminer See sowie der Große Goitzsche-See. Im benachbarten Sachsen gehören der Gesellschaft sowohl der Hainer als auch der Zwenkauer See. (mz)