Gerätewart aus Leidenschaft Gerätewart aus Leidenschaft: Technik von Feuer- und Wasserwehren in Raguhn-Jeßnitz ständig im Blick

Raguhn - Einmal Feuerwehrmann, immer Feuerwehrmann. Henry Rousseau steht dazu. Der heute 38-Jährige kam früh zu den Floriansjüngern. „Das lag ganz sicher an der Familie“, meint der Raguhner. Jetzt hat sich für ihn ein Kreis geschlossen.
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Aus Leidenschaft wurde Beruf. Rousseau ist neuer Gerätewart der Stadt Raguhn-Jeßnitz. Es ist der Traumjob für den Mann, der nach einer Ausbildung als Trockenbauer in Unternehmen der Automobilbranche und im Baugewerbe gearbeitet hat. Als die Kommune die Stelle des Gerätewarts ausschrieb, zögerte er nicht lang.
Henry Rousseau ist seit 20 Jahren in Raguhn zu Hause. In der Muldestadt stieg er zeitig bei der Feuerwehr ein und absolvierte die klassische Ausbildung. Er wurde Truppmann, Gruppen- und Zugführer. Es folgten neben den ganzen technischen Schulungen die Kurse, in denen er das Wissen in die Hand bekam, um die Aufgaben als Leiter einer Feuerwehr und Verbandsführer zu übernehmen.
Als Gerätewart ist er für die Technik der sieben Ortsfeuerwehren und fünf Wasserwehren zuständig
„Es war nicht immer leicht. Aber das ist mein Metier. Das ist meine Leidenschaft“, sagt Rousseau, der schon im Jahr 2008 zum Gerätewart ausgebildet worden war. Dass er als Ersatz für den klassischen Wehrdienst jahrelang Dienst im Katastrophenschutz tat, empfindet der Muldestädter als großes Plus.
Die Hochwasser der Jahre 2002 und 2013 sind in Erinnerung. Wissen in der Praxis anzuwenden, war die eine Seite. Die Zusammenarbeit mit anderen Wehren und weiteren Helfern die zweite. Der Floriansjünger schaute praktisch über den Tellerrand, lernte andere Wehren und deren Technik kennen. Die Erfahrung hilft.
Als Gerätewart ist er in Raguhn-Jeßnitz für die Technik der sieben Ortsfeuerwehren und fünf Wasserwehren zuständig. Die Bandbreite der Aufgaben ist groß. Fahrzeuge müssen in Schuss gehalten werden. Wartung und regelmäßige Prüfung im Feuerwehrtechnischen Zentrum eingeschlossen.
Für Henry Rousseau ist die Aufgabe als Gerätewart eine Herausforderung - „ein sehr schöne“, sagt er
Der Gerätewart hat ein Auge auf die Persönliche Schutzausrüstung der Kameraden, ist erster Ansprechpartner für Gerätehäuser. Zu seinem Zuständigkeitsbereich gehören außerdem die 17 in Raguhn-Jeßnitz installierten Sirenenanlagen. Die Liste ließe sich locker fortsetzen. Für Henry Rousseau ist die Aufgabe als Gerätewart eine Herausforderung. „Ein sehr schöne“, sagt er geradeheraus.
Praktisch zeitgleich mit dem Arbeitsbeginn als städtischer Gerätewart stand für den Wahl-Raguhner ein weiterer Neubeginn ins Haus. Das eine habe mit dem anderen nichts zu tun, beugt Rousseau möglichen Fehlinterpretationen vor. Die eine Sache ist Job, die andere sei Ehrenamt. Am Ende habe beide Dinge mit Brand- und Katastrophenschutz zu tun. Die Raguhner Kameraden haben Rousseau zum neuen Ortswehrleiter gewählt. Das Amt übt er seit Januar aus.
Der Feuerwehrmann will die Welt nicht auf den Kopf stellen. Er zieht auch den Hut vor der Arbeit seines Vorgängers Wilfried Nitsche, der aus beruflichen Gründen nicht wieder zur Wahl angetreten war. Rousseau will als Wehrleiter aber auch eine eigene Note setzen. „Wir müssen uns um den Nachwuchs kümmern, ihn einbinden, für die Feuerwehr begeistern.“ Dass er selbst Musterbeispiel einer solchen Förderung ist, verhehlt er nicht. (mz)