Gemeinsam an Döbern erinnern Gemeinsam an Döbern erinnern: Vor 35 Jahren musste das Dorf den Baggern weichen

Bitterfeld - Am 10. Juni treffen sich wieder alle, denen Erinnern am Herzen liegt, die gemeinsam zurückblicken wollen auf Verbindendes. Und das war ein Stück Lebenszeit, die sie alle in Döbern verbracht haben. Zum 30. Mal finden die ehemaligen Döberner und ihre Nachkommen, ihre Freunde und Interessierte zusammen. Und natürlich Leute, die mit ihnen das Schicksal teilen, deren Heimatort ebenfalls den Kohlebaggern zum Opfer fiel.
Anfang der 1980er Jahre verließen die ersten Döberner ihr Dorf. Schon drei Jahre später wurde die Gemeinde Döbern im Landkreis Bitterfeld offiziell gestrichen. „Eine lapidare Formulierung, aber dahinter verbergen sich die Schicksale vieler Menschen“, sagt Annelies Weigert, die nicht müde wird, mit dem Treffen und mit einer immer fortgeschriebenen Chronik daran zu erinnern.
Viele Döberner kamen Anfangs nur schwer mit der Umsiedelung zurecht
„Ich weiß noch, wie es meinen Eltern erging. Sie zogen in eine Neubauwohnung in Bitterfeld. Mein Vater, tief mit der Natur und der Jagd verwurzelt, kam am Anfang kaum damit zurecht.“ Kein Einzelschicksal.
Die Weichen für das Ende von Döbern wurden schon Jahre früher gestellt: In den 1920er Jahren hatten sich die Greppiner Werke für den Aufschluss des „Kohlefeldes Döbern“ im damaligen Kreis Delitzsch entschieden. Dann lebten die Menschen mit dem Bergbau und durch ihn.
Ins Leben gerufen haben diese Treffen die jungen Fußballer von Döbern. Am 10. Juni geht’s um 14 Uhr los in der Gartensparte Vergissmeinnicht in Bitterfeld. Und ab 16 Uhr gibt es einen besonderen Fußball-Spaß. (mz/chf)