Für besseres Teamwork Für besseres Teamwork: Personalleiterin von Heraeus Bitterfeld liebt ihren Job

bitterfeld - Auf der Bühne in der Frankfurter Paulskirche zu stehen und dort auch noch einen wichtigen Preis in die Hand zu kriegen, das passiert nicht alle Tage. Stefanie Schmidt-Pforte, Personalleiterin beim Quarzglashersteller Heraeus in Bitterfeld, ist es dieser Tage passiert: Das Unternehmen hat beim diesjährigen Deutschen Wirtschaftsforum den Corporate Culture Award erhalten - den Preis für vorbildliche Unternehmenskultur.
Stefanie Schmidt-Pforte macht große Augen und lacht. „Das muss man sich mal vorstellen: Wir Bitterfelder haben Riesen wie SAP oder Weleda hinter uns gelassen! Da sind wir richtig stolz.“ Den Preis gab’s für das Projekt „Train The Team“, eine digitale Lernplattform, die die Bitterfelder entwickelt haben.
Mit der werden Einarbeitungsprozesse vereinheitlicht, gestandene Mitarbeiter qualifiziert, Schnittstellen in die verschiedensten Bereichen des Unternehmens geschaffen, kurz - Wissenstransfer gesichert. „Wir in Bitterfeld waren immer das Schlusslicht im Konzern, was Personalpolitik angeht“, sagt sie. „Jetzt haben wir alle von hinten her überholt.“
Berufseinstieg bei einer Stuttgarter Firma: „Eine harte Schule - die möchte ich nicht missen.“
Keine Frage - alles, was mit Personalfragen zu tun hat, das ist ihr Ding. Dabei wollte sie ursprünglich Pharmazie studieren. Doch fiel ihr das Studienfach Wirtschaftsrecht mit der Ausrichtung auf Arbeitsrecht und Personalwesen in den Blick. „Das klang interessant“, sagt sie. Und das ist es für die sympathische, aufgeschlossene Frau bis heute geblieben. Auf die Menschen eingehen, sie aufschließen, ihnen zuhören, ihnen Perspektiven aufzeigen, Personal-Strategien entwickeln - das macht für sie den Beruf so interessant.
Als Berufseinsteigerin bei einer Firma in Stuttgart, sagt sie, wurde sie nicht verwöhnt. Da ging es gleich richtig zur Sache. Arbeitsrecht, Tarifverhandlungen, Altersversorgung etc. „Eine harte Schule - die möchte ich nicht missen.“ Bei der Verlagsgruppe Holtzbrinck später, als Chefin der globalen Personalleitung, zahlte sich die schon aus. „Mein Traumjob“, sagt sie heute über die Arbeit in der Welt der Verlage und Journalisten. „Dort hab ich auch Helmut Schmidt kennengelernt.“
Seit Oktober 2012 hat Stefanie Schmidt-Pforte die Hoheit über die Personalangelegenheiten bei Heraeus
Eigentlich aber wäre sie, ein ausgesprochener Familienmensch, nach dem Studium lieber in der Heimatregion um Köthen sesshaft geworden als im fernen Baden-Württemberg. „Die Familie, die Freunde - das hat mir immer gefehlt. Nach jedem Besuch hab ich’s gemerkt“, sagt sie. 2001 allerdings sah es auf dem Arbeitsmarkt hier mau aus.
Doch das Glück lächelte einige Jahre später: Ihr damaliger Mann hatte eine Stelle an der Uni Halle in Aussicht. Die Familie zog kurzerhand mit den beiden kleinen Töchtern zurück in die Heimat. Hier hat sich letztlich Heraeus in Bitterfeld für Stefanie Schmidt-Pforte als großer Glücksfall herausgestellt, wie sie sagt. Nicht nur, weil sie hier ihren zweiten Ehemann kennengelernt hat, sondern weil es beruflich auch eine Herausforderung ist.
Seit Oktober 2012 hat sie, die übrigens für ihre Fitness liebend gern Jogging-Runden im Goitzsche-Wald dreht, die Hoheit über die Personalangelegenheiten. Und also viel zu tun. Denn beim Quarzglashersteller stehen die Signale weiter auf Wachstum. (mz)