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Frühere «Saftbahn»-Strecke Frühere «Saftbahn»-Strecke: Bahn-Card-Besitzer sehen nur Rücklichter

Von Alexander Schierholz 09.10.2002, 17:08

Zörbig/MZ. - Ernst Schlenz machte die MZ auf den Unterschied aufmerksam. Wie der Zörbiger schilderte, sei ihm am vorigen Sonntag beinahe die Mitfahrt im Rufbus nach Bitterfeld verweigert worden. Der Grund: Er hat eine Bahn-Card und deswegen einen ermäßigten Fahrschein gelöst. "Erst als ich energisch darauf bestanden habe, konnte ich mitfahren." Wer sich da nicht wehren könne, vermutet Schlenz, bleibe bestimmt stehen.

Dem Zörbiger geht es nicht darum, den Fahrer zu kritisieren. "Der hat seine Anweisungen." Aber es könne nicht sein, dass die für den Zug geschaffenen Vergünstigungen im Bus plötzlich nicht mehr gelten sollen. Er habe viele Bekannte, die das genauso sehen würden. Kein Verständnis hat Schlenz auch dafür, dass das Hopper-Ticket auf der früheren "Saftbahn" nicht mehr gilt.

Als Bus und Zug noch abwechselnd fuhren, galt auch die Bahn-Card. Doch nun ist ihre Anerkennung in den Bussen offenbar am Geld gescheitert. "Wir würden die Bahn-Card weiter akzeptieren, aber dann wollen wir einen Ausgleich für die Verluste, die uns dadurch entstehen", sagte RVB-Betriebsleiter Hans-Jürgen Wolf am Mittwoch. Nasa oder Bahn seien dazu wohl kaum bereit. Carsten Werfel von der Nasa hat Verständnis für diese Haltung. "Wenn die Bahn eine Bahn-Card verkauft, bekommt das Busunternehmen von dem Erlös schließlich nichts ab." Überall dort, wo der Bus jetzt den Zug ersetzt, habe die Nasa ohne Erfolg versucht, die Bahn-Card durchzusetzen.

Zum Hopper-Ticket sagte Werfel, es werde stets streckenbezogen verkauft. Der Kunde müsse am Schalter also sagen, wohin er wolle. Weil Bitterfeld-Stumsdorf aber keine Bahnstrecke mehr sei, könne es dafür auch keine Fahrkarten mehr geben.