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Freizeitsport am Bergwitzsee Freizeitsport am Bergwitzsee: Expeditionen unter Wasser

12.05.2002, 16:05

Bergwitz/MZ. - "Das war ein richtiger Schandfleck hier", sagte Heidrun Weise und blickte sich auf dem Gelände des ehemaligen Marineclubs am Bergwitzsee um. "Da kamen Sie mit Ihrem Anliegen gerade zur rechten Zeit", wandte sich die Bürgermeisterin schließlich an Frank Kleeblatt und beglückwünschte den Mann zur Eröffnung seiner neuen Tauchschule am Sonnabend mit einem großen Blumenstrauß. Mit etwas Wehmut erinnerte sich Frau Weise noch einmal zurück an die vergangenen Jahre, in denen die Sportstätte ganz unbenutzt am Seeufer verkam. Umso begeisterter zeigte sie sich über den neuen Glanz des Tauchschulgebäudes und das Wiedererwachen dieses Freizeitangebotes in der Gemeinde.

Große Pläne hat Frank Kleeblatt, der Besitzer der Tauchschule und selbst Tauchlehrer, mit der Basis am Bergwitzsee. Kurse jeglicher Art wird er in seinem neuen Domizil anbieten. Wer ein richtiger Taucher werden will, kann künftig in Bergwitz den dafür erforderlichen Schein machen. Für interessierte Nicht-Taucher gibt es Schnupperkurse. Ebenso ist das Ausleihen von Taucherausrüstungen stets möglich. "Jeder, der einmal tauchen möchte, ist immer bei uns willkommen", betonte Kleeblatt, der bereits seit zwei Jahren eine Tauchschule in Dessau betreibt, und mit seiner Kollegin Kerstin Hendel künftig den theoretischen sowie den praktischen Unterricht erteilen wird.

Neben dem allgemeinen Angebot will die Tauchschule bald mit einem ganz besonderen Highlight aufwarten. Ein Bootsfrack soll in die Tiefen des Sees herabgelassen werden und als Unterwasser-Forschungsobjekt dienen.

Für Naturfreunde hat der See, der nach Meinung von Frank Kleeblatt optimal zum Tauchen sei, ebenso Überraschungen zu bieten. Ob nun Fische oder geflutete Waldfläche, bei einer Expedition unter Wasser kommt jeder auf seine Kosten. Und für die ganz Interessierten wird Frank Kleeblatt als Hobby-Ärcheologe auf Tauchgang Grundkenntnisse zum Bodendenkmalschutz vermitteln.

Die Ideen gehen dem Tauchlehrer also nicht aus. Doch die perfekte Umsetzung ist gar nicht so einfach. "Die Sicht unter Wasser lässt noch sehr zu wünschen übrig", beurteilte er. "Man kann gerade einmal zwei Meter schauen. Da muss unbedingt etwas getan werden." Dem stimmte auch die Bürgermeisterin zu, die der Tauchschule Kleeblatt jederzeit Unterstützung seitens des Gemeinderates versprach.

Trotz einiger Schwierigkeiten kann das Tauchgeschäft mit der Eröffnung am Sonnabend nun offiziell starten. Da vergisst Frank Kleeblatt auch gern den großen Arbeitsaufwand, um das Gelände wieder zugänglich und funktionstüchtig zu machen. "Vor eineinhalb Monaten, als wir hierher kamen, sah es noch richtig schlimm aus", denkt der Tauchlehrer zurück. "Es war und es ist noch viel zu tun. Für den Basisbetrieb reicht es aber erst einmal aus." Im Laufe der Zeit, so Kleeblatt, werde noch einiges am Gebäude gemacht.

Sorgen um die Nachfrage macht sich Frank Kleeblatt aber nicht. "Tauchen erfreut sich zunehmender Beliebtheit", konnte er aus Erfahrung berichten. "Der Sport wird immer populärer." Viele Leute, so der Tauchlehrer mit internationaler Ausbildungsberechtigung, würden schon in Deutschland einen Schein machen und dann im Urtauchen. So könnten sie ihre Ferienzeit voll ausnutzen.

Den Sprung ins kühle Nass wagten auch am Sonnabend einige Taucher und testeten die neue Station am Bergwitzsee. Um den Start für die Freizeitattraktion auch würdig zu begehen, hieß es dann Feiern, Tanzen und Grillen. Zwei, eigens für die Party engagierte Live-Bands, sorgten bis in die späten Abendstunden für heitere Stimmung an Land.