Firma Herker Firma Herker: Die Eiserne Lady begrüßt die Gäste

friedersdorf - Das Herz ist aus Stahl und Glas, die Armmuskeln sind Stoßdämpfer und die Hände zwei große Schaufeln. „Und bei Sonnenschein leuchtet das Gehirn aus grünem Naturglas“, sagt Raik Dalgas und zeigt stolz auf sein neues Werk, das am Eingangstor der Friedersdorfer Firma Herker auf einem acht Tonnen schweren Porphyrsockel steht. Die Skulptur soll das Maskottchen der Firma sein. Einen Namen hat sie noch nicht.
Maskottchen als Alleinstellungsmerkmal
„Andere haben als Firmensymbol oder Logo einen Minibagger oder Ähnliches. Wir haben jetzt eine Eiserne Lady. So etwas hat keiner“, sagt Ralf Herker lachend. Er ist der Chef einer Friedersdorfer Firma, die sich mit Transporten aller Art sowie Abbruch- und Baggerarbeiten beschäftigt. Zwar würden die überdimensionierten Schaufelhände ein wenig an die Firma erinnern, das sei aber nicht unbedingt gewollt. Einzig das stilisierte „H“ am Hals sei ein Kürzel der Firma. „Uns schwebte ein so genannter Hingucker vor, etwas, was noch nie jemand gesehen hat“, beschreibt der Firmenchef die Idee zu der 2,40 Meter hohen Figur.
Das 'Baby' des Künstlers
Ausgangspunkt sei ein Geschenk gewesen, dass Raik Dalgas seiner Mutter gemacht habe, erklärt Herker. „Die zwei Metallbilder mit Sprüchen von Winston Churchill haben uns so gut gefallen, dass wir mehr wollten. Die Figur ist nun das Ergebnis.“ Nach der Fertigstellung in neunmonatiger Arbeit bringt die Lady rund 250 Kilogramm auf die Waage. Allein das Gehirn wiegt 20 Kilogramm, beschreibt der Künstler die Lady. „Es war wie eine Schwangerschaft, nur dass das Baby etwas schwerer geworden ist“, sagt er lachend.
Neue Herausforderung
Für Raik Dalgas war die Arbeit, wie alle bis jetzt angefertigten Teile, eine völlig neue Herausforderung. „Man kann das nicht von Anfang bis Ende planen“, sagt er. Denn es sei keine Arbeit nach Zeichnung, die einen bestimmten Materialeinsatz erfordere. „Es sind das Gefühl und der ästhetische Ausdruck, die immer wieder neue Ideen der Gestaltung fordern.“ Je mehr man daran arbeite, um so vielfältiger werde die Gestaltung, weiß Dalgas, der mit seinem stilisierten Flugzeug, das auf dem Goitzschesee schwimmt, schon für Aufsehen gesorgt hatte.
Auch die große Rose aus Metall, die auf dem ehemaligen Blumengeschäft an der Leipziger Straße in Wolfen liegt, ist ein Kunstwerk des Wolfeners. In zahlreichen Besuchen auf Schrottplätzen besorgte sich der Künstler immer wieder neue Teile, die die Gestaltung der „Eisernen Lady“ am Eingang zum Betriebshof in Friedersdorf bestimmten. Zurzeit arbeite er an einem großen eisernen Roboter für eine Wolfener Wohnungsgesellschaft. (mz)