Nach Kontrolle auf Bahnhof Erst 2.000 und dann 3.000 Euro - Oma verhindert in Bitterfeld zum zweiten Mal Haft für Enkel
Im Juni hatte die Frau zum ersten Mal eine Strafe für ihren Enkel bezahlt - und den Weg ins Gefängnis verhindert. Am Mittwoch war sie erneut zur Stelle. Doch es droht schon wieder Ärger.

Bitterfeld/Dessau/MZ - 3.000 Euro von seiner Oma haben einen 39-jährigen Mann vor dem Gang ins Gefängnis bewahrt. Beamte des Bundespolizeireviers Dessau hatten den Mann am Mittwoch gegen 11.30 Uhr am Bitterfelder Bahnhof kontrolliert. Die Überprüfung seiner Personalien ergab, dass der Deutsche per Vollstreckungshaftbefehl gesucht wird.
Der 39-Jährige war im März 2022 wegen Diebstahls durch das Amtsgericht Magdeburg zu 3.000 Euro Geldstrafe oder 150 Tagen Ersatzfreiheitsstrafe verurteilt worden. Der Mann hatte weder die geforderte Strafe gezahlt, noch sich dem Strafantritt gestellt. Zudem war er unbekannten Aufenthaltes.
Die Staatsanwaltschaft Magdeburg hatte Anfang Juli einen Vollstreckungshaftbefehl erlassen. Die Beamten eröffneten ihm diesen. Genau in diesem Moment versuchte der Mann zu flüchten. Weit kam er allerdings nicht.
39-jähriger Enkel war am Mittwoch schon auf dem Weg in die JVA nach Halle
Die eingesetzte Streife brachte den 39-Jährigen anschließend zur Dienststelle am Dessauer Hauptbahnhof. Dort bekam er die Möglichkeit, telefonisch den geforderten Betrag aufzutreiben, jedoch ohne Erfolg. Der Mann wurde ins Gefängnis nach Halle gebracht. Noch während der Übergabe an die Justizvollzugsbeamten zahlte allerdings die Oma des Gesuchten die Summe in Höhe von 3.000 Euro auf dem Polizeirevier Bitterfeld ein. Bereits im Juni hatte sie eine Geldstrafe von 2.000 Euro bezahlt, um ihren Enkel vor dem Gefängnis zu bewahren.
Somit konnte der 39-Jährige erneut auf freiem Fuß bleiben. Neuer Ärger droht allerdings. Sowohl die Staatsanwaltschaft Magdeburg, als auch die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau suchen den Mann aufgrund weiterer Ermittlungen.