Offene Gartentür Erlebnisgarten in Wachtendorf lädt Besucher ein, sich Inspiration zu holen

Greppin/MZ - Es summt und flattert zwischen den Beeten und Bäumen im Erlebnisgarten Wachtendorf. Allerdings sind es nicht nur die Insekten, die sich zwischen dem vielen Grün wohlfühlen. Zum zweiten Tag der Offenen Gartentür in diesem Sommer waren es auch Besucher, die sich im Erlebnisgarten umschauten.
Vor vier Wochen gab es den ersten Tag der Offenen Gartentür, erklärte Melanie Kerz von der Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) Bitterfeld-Wolfen, die das Projekt betreut. „Aber wer den Garten immer wieder begeht, kann die Veränderungen feststellen.“ Das Programm unter der Woche anzubieten, sei ein neuer Versuch, um beispielsweise Ferienkinder mit ihren Großeltern ein Angebot zu machen.
„Wir haben an der Straße einen Blühstreifen angelegt. Und im Garten lassen wir das Unkraut bewusst stehen.“
Dieses wurde bereits am Vormittag gut angenommen - etwa von der Landsbergerin Susi Brunnengräber. „Der Erlebnisgarten gefällt mir super. Man sieht, wie viel Liebe, aber auch Arbeit hier drin steckt. Toll ist auch, dass Hunde willkommen sind.“ Sie selbst habe einen großen Garten, der aber unkrautfrei bleibe - eine andere Herangehensweise als die, die im Wachtendorfer Garten zum Tragen kommt.

Denn zwischen Gemüse, Wald und Blumen wird mittlerweile darauf geachtet, dass sich Insekten wohlfühlen. „Wir haben an der Straße einen Blühstreifen angelegt. Und im Garten lassen wir das Unkraut bewusst stehen“, sagte Steffi Heinrich von der Steg. Herumprobieren, was dem Garten und den kleinen Tierchen gut tut: es wird weniger gehackt und gemäht. Unter der Prämisse, ergänzte Heinrich, ist auch die Blühwiese in Thalheim entstanden, die bereits ein voller Erfolg sei.
Unterstützung für das Leben der Wildbienen
Wem das zugute kommt? Zum Beispiel den Wildbienen. Die konnten sich Kinder zusammen mit Imker Max Baumann vom Verein Immenwohl aus Schortewitz anschauen. Seit längerem sind die Bienen aktiv im Garten. Ein Blick in den Bienenkasten konnten die Kinder ebenso wagen wie sie Spannendes hören konnten. Etwa, dass Bienen ein recht kurzes Leben haben und dass sie im Sommer immer etwas Extra-Nahrung brauchen. „Wir lieben Bienen!“, tönte es dann auch laut nach der Einführung. Da musste selbst Max Baumann schmunzeln. „Das ist ein toller Garten für die Bienen. Ich übergebe das Projekt jetzt nach und nach in die Hände der Freiwilligen. Zwei von ihnen haben auch einen Kurs gemacht.“

Besonders die Kinder, hat Steffi Heinrich beobachtet, seien im Erlebnisgarten wissbegierig und würden immer etwas entdecken. Doch auch Basteln mit dem Verein biworegio war beliebt, und neben den Schmetterlingen aus Papier waren auch die Entomologen des BUND dabei und informierten über Insekten und Schmetterlinge. Ganz andere Naturprodukte erklärten derweil die Kenner der Fachgruppe Mykologie: Die verschiedensten Pilze hatten sie im Garten dabei.