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Wohnungseinbrüche Einbrüche in Anhalt-Bitterfeld: Nachfrage nach Schließfächern bei Kreissparkasse steigt

Von Jacob Hainitzsch 19.08.2016, 04:00
Sparkassensprecher Andreas Czaja und Kundenberaterin Chris Henke kontrollieren den Tresorraum.
Sparkassensprecher Andreas Czaja und Kundenberaterin Chris Henke kontrollieren den Tresorraum. André Kehrer

Bitterfeld - Wohnungsbrände, Wirtschaftskrise und Hochwasser - die Ängste in der Bevölkerung scheinen in Anhalt-Bitterfeld zuzunehmen.

2015: 227 Wohnungseinbrüche angezeigt

Vor allem verstärkte Wohnungseinbrüche bereiten den Leuten zunehmend Sorgen. Im vergangenen Jahr wurden bei der Polizei in Anhalt-Bitterfeld 227 Wohnungseinbrüche angezeigt, nur knapp jeder vierte Einbruch wurde von der Polizei auch aufgeklärt.

Bei der Kreissparkasse in Anhalt-Bitterfeld steigt daher die Nachfrage nach Bankschließfächern, wie Sparkassensprecher Andreas Czaja erklärt. „Wir spüren die Besorgnis. Viele Bürger sind für das Thema stärker sensibilisiert.“

In 18 Sparkassen-Filialen in Anhalt-Bitterfeld können Schließfächer angemietet werden. „Wir bieten Schließfächer in insgesamt acht Fachgrößen an. Das kleinste ist 7,5 mal 30 Zentimeter groß, das größte Fach misst 60 mal 60 Zentimeter“, meint Andreas Czaja.

Grundversicherung bis 5.000 Euro

Die jährliche Mietgebühr fange bei 38 Euro an. Darin erhalten sei auch eine Grundversicherung für die eingelagerten Gegenstände in Höhe von 5.000 Euro. Der Kunde erhalte zudem zwei Schlüssel sowie eine Chipkarte mit einer persönlichen Pin-Nummer, mit der er sich während der Öffnungszeiten Zugang zu seinem Schließfach verschaffen kann.

Einen Generalschlüssel besitzt die Sparkasse indes nicht. Wenn die Schlüssel verloren gehen, muss der Schlosser anrücken.

Wertsachen und persönliche Erinnerungen

Neben Schmuck, Gold oder Wertpapieren würden auch persönliche Erinnerungen wie Stammbäume, Urkunden oder Hochzeitsalben in den Schließfächern gesichert. „Ein Kunde hat bereits seine Sammlung getragener Trikots von prominenten Fußballspielern eingelagert.

Die hat er mir zuvor stolz auf meinem Tisch ausgebreitet“, sagt Kundenberaterin Chris Henke, die für die Vermietung der Schließfächer in der Bitterfelder Filiale in der Lindenstraße zuständig ist.

Eingebrochen wurde hier bislang nicht, wie Sparkassensprecher Czaja versichert. Dazu müsste jedoch auch erst der Alarm ausgeschaltet und eine dicke Stahltür durchbrochen werden. „Ganz so wie in den Hollywood-Filmen geht das hier nicht“, sagt Czaja mit einem Augenzwickern.

Aktuell hohe Auslastung

Spektakuläre Einbrüche wie beim Tunnelraub in Berlin vor drei Jahren, wo Räuber in einer Bankfiliale mehr als 300 Schließfächer geplündert hatten, seien daher eher die Ausnahme. 800 Schließfächer gebe es allein in Bitterfeld. Die Auslastung betrage circa 70 Prozent.

Wartelisten, wie in Wittenberger Sparkassenfilialen, gebe es zwar noch nicht, dennoch empfiehlt Czaja interessierten Kunden, nicht zu lange zu zögern. Wer hingegen seine Habseligkeiten lieber Zuhause sichern möchte, könne für mögliche Umbaumaßnahmen zum Einbruchsschutz ein Modernisierungsdarlehen bei der Sparkasse beantragen.

Zudem bietet die Polizei mittlerweile eine Sicherheitsberatung an. Dabei gilt es, Fenster geschlossen zu halten, Rollläden hinunterzulassen oder seine Urlaubspläne nicht über soziale Netzwerke oder über den Anrufbeantworter zu verkünden.

Dennoch, ein vertrauensvoller und aufmerksamer Nachbar bleibt der beste Versicherungsschutz und ist zudem auch noch kostenlos. (mz)

Kundenberaterin Chris Henke öffnet die Tür zum Tresorraum mit den Schließfächern.
Kundenberaterin Chris Henke öffnet die Tür zum Tresorraum mit den Schließfächern.
André Kehrer
Vor fremden Zugriff geschützt: ein geöffnetes Safe-Fach.
Vor fremden Zugriff geschützt: ein geöffnetes Safe-Fach.
André Kehrer