Durcheinander schafft Probleme Durcheinander schafft Probleme: Kreiswerke Anhalt-Bitterfeld finden immer wieder Plastikmüll in Biotonne

Wolfen - Die Mülltrennung in Anhalt Bitterfeld ist ein Erfolg - und macht den Kreiswerken dennoch Probleme. „Wir haben in unserem Landkreis viele Haushalte, die sich beim Mülltrennen beteiligen und vor allem die Biotonne nutzen“, sagt Hartmut Eckelmann, der Geschäftsführer der Kreiswerke Anhalt-Bitterfeld.
Man liege im Bundesmaßstab sehr weit über dem Durchschnitt und konnte 2019 in der Bilanz im gesamten Landkreis auf rund 70.300 Tonnen Bioabfall blicken. Die Hälfte davon sei allein im Altkreis Bitterfeld zusammengekommen.
Seit 1995 habe man hier die Bioabfallsammlung flächendeckend eingeführt. Doch Mülltrennung will gelernt sein. Und Eckelmann weiß, dass viel zu oft Dinge in der Biotonne landen, die dort nichts zu suchen haben. Das macht den Kreiswerken immer wieder zusätzliche Arbeit.
Immer wieder würden Nutzer Plastik oder anderen unverrottbaren Abfällen in die Biotonne werfen
„Wir sammeln den Bioabfall ja nicht ein, um ihn dann wegzuwerfen oder zu verbrennen“, erklärt Eckelmann. „Aus den Resten des Haushaltes und des Gartens soll nach der Aufbereitung hochwertige Komposterde entstehen, die wiederum den Kleingärtner oder auch Gärtnereien und Kommunen zu Gute kommen soll.“
Doch immer wieder würden Nutzer Plastik oder anderen unverrottbaren Abfällen in diese Tonne werfen. Ein Problem für den angestrebten Kompost. „Denn es verrottet nur das, was aus der Natur kommt“, beschreibt er den Kreislauf.
Mit einer Aktion will man nun auf den Fahrzeugen der Kreiswerke nochmals auf den Sachverhalt hinweisen. An den Fahrzeugen sind große Tafeln angebracht, auf denen steht: „Plaste raus aus der Biotonne“. Zu sehen ist auch eine Plastikblume, die auf einem Komposthaufen steht.
Durcheinander in der Biotonne sorgt für zusätzlichen Arbeitsaufwand
Das Durcheinander in der Biotonne sorgt laut Eckelmann für zusätzlichen Arbeitsaufwand, der durch das Aussortieren der Mülls aus den Abfallbergen entsteht. Auch wenn es sich nicht in Zahlen ausdrücken lasse, sei es viel Zeit und im Endeffekt auch Geld, das man aufwenden müsse. „Hoffentlich begreift nun auch der Letzte, was wir mit unserer Aktion vorhaben“, sagt der Geschäftsführer der Kreiswerke.
Speziell in ländlichen Gebieten seien viele Bürger der Meinung, dass sie den Anschluss an die Sammlung wegen des eigenen Komposthaufens nicht brauchen. Eckelmann dagegen verweist auf die Vorteile der Kompostierung auf der großen Anlagen der Kreiswerke.
Kompost von der Deponie hat höhere Qualität als aus dem eigenen Garten
„Während der Kleingärtner in seinem Komposthaufen lediglich Temperaturen von etwa 35 Grad erreicht, wird es in den großen Müllbergen auf der Deponie mit rund 75 Grad wesentlich heißer.“ Der Vorteil liege auf der Hand. Zwar entstehe im eigenen Haufen auch Kompost. Doch würden die Unkrautsamen nicht vernichtet.
Als Ergebnis würden dann auf dem frischen Beet Dinge wachsen, die man dort eigentlich nicht haben wolle. „Bei 75 Grad dagegen sterben alle Samen ab und als Endprodukt entsteht eine Erde, die dann auch allen Qualitätsmerkmalen entspricht“, sagt Eckelmann. (mz)