Erstes Plus seit Jahren Durch sprudelnde Einnahmen steht Zörbig finanziell gut da - Was mit dem Geld geplant ist

Zörbig /MZ - Die Stadt Zörbig kann 2022 mit einem beschlossenen Haushalt beginnen. Dem Finanzplan, den Kämmerer Axel Stephan auf der Dezember-Sitzung des Stadtrates noch einmal abschließend vorstellte, stimmten die Abgeordneten mehrheitlich zu. Ein Grund zur Freude: Am Ende der Rechnung steht ein Plus von 44.500 Euro. „Seit 2016 haben wir vor allem dank anhaltender sehr positiver Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen wieder einen ausgeglichenen Haushalt“, schätzt Axel Stephan das Ergebnis ein. Der erste Entwurf war noch von einem Defizit von knapp anderthalb Millionen Euro ausgegangen.
Arbeit und Wohnung bieten
Investiert werden 2022 mehr als acht Millionen Euro - ein neuer Rekord. Kredite müssen dafür allerdings nicht aufgenommen werden. Fast die Hälfte, nämlich 3,9 Millionen, nimmt die Stadt in die Hand, um neue Gewerbe- und Wohngebiete zu erschließen. Die Überlegung dabei: Firmen, die sich ansiedeln, zahlen Gewerbesteuer, neue Einwohner beispielsweise Grund- und Einkommenssteuer. Das würde der Stadt wiederum auf lange Sicht zugute kommen. „Wir werden nur mit Wohn- und Arbeitsplätzen finanzkräftig bleiben“, so Bürgermeister Matthias Egert (CDU) bei der ersten Vorstellung des Haushalts.
Ebenfalls groß investiert wird in den Brandschutz: Die Feuerwehr Fuhnetal in Salzfurtkapelle braucht ein passendes Gebäude - dafür werden im nächsten Jahr eine Million Euro ausgegeben, auch 2023 wird noch einmal investiert. 300.000 Euro konnte die Stadt dafür an Fördergeldern gewinnen. Auch ein neues Einsatzfahrzeug, ein HLF 20, sollen die Kameraden bekommen - dieser wird 470.000 Euro kosten. Die Fördergelder dafür belaufen sich auf 190.000 Euro.
Sanierungsstau im Bad
Sport und Freizeit sollen nicht vernachlässigt werden - das war auch der Wunsch der Räte in den Ausschüssen, als der Entwurf noch mit einem Minus auf dem Tisch lag. „Es nützt nichts, freiwillige Ausgaben einzusparen“, so Jutta Mädchen (FDP). Das Stadtbad etwa braucht mittlerweile nicht nur einen neuen Anstrich, sondern eine Sanierung. Rund 2,6 Millionen Euro sind veranschlagt, allerdings für zwei Haushaltsjahre. Die Stadt versucht derweil auch im nächsten Jahr, Fördermittel dafür zu gewinnen. Klappt das, könnten rund 90 Prozent der Sanierung finanziert werden.

Und eine weitere Investition ins „Nasse“ soll ebenfalls geschehen: die Teiche im Stadtgebiet sollen saniert werden, dafür sind 81.000 Euro veranschlagt. Der Breitbandausbau wird mit fast einer halben Million Euro gefördert - von der die Stadt zehn Prozent selbst zahlen muss, insgesamt 52.800 Euro.Für die einzelnen Orte gibt es für Feste und Veranstaltungen erneut Geld von der Stadt - in einem breiten Spektrum. So erhält die Stadt Zörbig 19.600 Euro, während Cösitz mit 1.900 Euro bedacht wird. Grundlage für die Ortschaftsmittel ist die Einwohnerzahl.
3,5 Millionen Euro muss Zörbig an den Landkreis als Umlage zahlen, auch an das Land gehen 1,7 Millionen Euro - denn die Kommune hat sich vom Nehmer zum Geber entwickelt. Für Personal gibt die Stadt 7,7 Millionen Euro aus. „Das liegt vor allem an den neuen Tariflöhnen“, erklärte der Bürgermeister.