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Dübener Heide Dübener Heide: Mit der App aufs Rad

Von Ulf Rostalsky 31.10.2012, 17:21

Schwemsal/MZ. - Faltkarte und Kompass? Wer mit dem Rad durch die Dübener Heide strampeln möchte, braucht die Klassiker der Orientierung nicht mehr unbedingt. Vorausgesetzt, er hat ein modernes Handy oder gar einen Tablet-PC bei der Hand. Dann nämlich kann er einbiegen auf die Datenautobahn.

Der Naturpark Dübener Heide bietet ab sofort die App Fahrrad-Tourenplaner Dübener Heide an. "Kostenlos", betont Leader-Manager Joseph Bühler, während Marketing-Experte Michael Seidel technisch wird. Die einmal aufs Handy geladene und jederzeit aktualisierbare App bietet Kartenmaterial, Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Anbindung ans Netz von Bus und Bahn. Mehr noch: Die Technik macht möglich, jederzeit die eigene Position zu erkennen. Ein blauer Marker auf der Karte zeigt den Standort.

"Rund geht's", meinen die Verantwortlichen im Naturpark, der seit jeher von Radtouristen besucht wird. Rund gehen soll es im Biber-, Luther- und Kneippland auf 16 neuen Routen an sieben verschiedenen Ort. Alle Strecken sind tagestauglich, ihr Schwierigkeitsgrad reicht von L (leicht) über M (mittel) bis S (schwer).

Joseph Bühler und Mitstreiter haben mit dem Projekt Radregion die Welt nicht neu erfunden. "80 Prozent der Routen führen über bestehende Strecken", heißt es aus dem Naturpark. Allerdings gehen sie mit der Radregion den Versuch an, neben den Radlern auf den Fernradwegen verstärkt die Tagestouristen anzulocken. Die Voraussetzungen dafür sind so schlecht nicht. Die Dübener Heide ist eingerahmt von Mulde und Elbe, Wittenberg und Leipzig. Mit dem Elberadweg streift Deutschlands beliebteste Piste die Region. Muldentalradweg und der Europaradweg R 1 stehen ebenso hoch im Kurs bei Pedaleuren.

Jetzt sollen 16 Routen um Bad Düben, Bad Schmiedeberg, Bitterfeld, Eilenburg, Gräfenhainichen, Kemberg und Torgau zum Sahnehäubchen des Radtourismus werden. Die Idee der Macher: Der Radler soll sich einen der Orte aussuchen und von dort aus auf Entdeckungstour gehen. Die 30-Kilometer-Route um Gräfenhainichen führt zum Beispiel um den Gremminer See nach Ferropolis, von dort ins Kraftwerk nach Zschornewitz und weiter zum Gröberner See.

Von Bitterfeld aus rollt der Radler um die Goitzsche (25 Kilometer) oder er macht sich auf den Weg entlang der Mulde nach Bad Düben (60 Kilometer). Allein gelassen wird niemand. Nicht nur die App zeigt den Weg. Noch immer wird klassisches Kartenmaterial ausgereicht.

Außerdem gibt es eigens benannte Rad-Paten, die mit Informationen und handwerklichem Geschick aushelfen. In Gräfenhainichen übernimmt Ralf Loos mit seinem Fahrradservice die Funktion. In Bitterfeld ist es Michael Schenk aus dem Zweiradhaus Schenk.