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Dringender Handlungsbedarf Dringender Handlungsbedarf: Grundschule Zscherndorf bekommt endlich neues Dach

Von Ulf Rostalsky 06.03.2019, 06:00
Gefahr von oben: Teile des Schulhofes in Zscherndorf sind aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Gefahr von oben: Teile des Schulhofes in Zscherndorf sind aus Sicherheitsgründen gesperrt. André Kehrer

Zscherndorf - Das marode Dach der Zscherndorfer Grundschule wird definitiv erneuert. Das haben die Sandersdorf-Brehnaer Stadträte beschlossen. Der Verwaltung um Bürgermeister Andy Grabner (CDU) räumten sie zugleich eine Frist ein. Zur Sitzung am 9. Mai soll die einen detaillierten Beschlussantrag zur Abstimmung vorlegen. Der Inhalt steht mit der Dachsanierung fest. Offen ist, welchen Umfang die Maßnahme annimmt.

War über Jahre nur von Reparatur die Rede und wurde erst zuletzt auf den fehlenden Zugang zu Fördermitteln verwiesen, sieht jetzt alles ganz anders aus. Bürgermeister Grabner und Bauamtsleiter Daniel Krake bringen das Bundesprogramm „Integration im Quartier“ ins Spiel und sprechen „von sehr guten Chancen“.

Die Stadt würde 90 Prozent der anfallenden Kosten gefördert bekommen: Bei einer Investitionssumme von mehr als 300.000 Euro für eine Sanierung samt Dämmung kein Pappenstiel. Warum die sonst bei der Akquise von Zuwendungen umtriebige Kommune trotz Handlungsbedarf in Zscherndorf nicht früher auf das Programm setzte, bleibt offen. „Uns kann man kein Nichtstun vorwerfen“, erklärt Andy Grabner jedoch.

Dringender Handlungsbedarf – Das Dach löst sich Stück für Stück in seine Einzelteile auf

Fest steht, dass in Zscherndorf gehandelt werden muss. Das Dach löst sich Stück für Stück in seine Einzelteile auf, große Teile des Schulhofs sind abgesperrt. „Ich lehne jegliche Verantwortung ab“, erklärt Schulleiterin Antje Wolff. Und der Zscherndorfer Ortsbürgermeister Michael Aermes (Unabhängiges Bündnis) fügt hinzu, dass der Grundschulbetrieb eine Pflichtaufgabe der Kommune sei. „Jetzt ist ein Punkt erreicht, wo nichts mehr geht. Die Kinder haben einen Anspruch auf eine sichere Schule.“

In Zscherndorf wird mit dem neuen Dach geplant. Und das offenbar selbst dann, wenn es kein Fördergeld gibt. Für eine Sanierung ohne Dämmung wären gut 140.000 Euro fällig. Die würde die Kommune auf jeden Fall aufbringen. Auch wenn dann unter Umständen andere Instandsetzungen erst einmal aufs Abstellgleis geschoben werden müssten.

90 Prozent Förderung aus dem mit jährlich 20 Millionen Euro bestückten Bundesprogramm „Integration im Quartier“ haben Priorität. Allerdings braucht es Vorarbeiten. So muss der Bereich Grundschule, Kita, Turnhalle, Feuerwehr und Park samt Brunnen als Quartier ausgewiesen und als Sanierungsziel die Teilhabe und Integration aller Menschen unabhängig von Einkommen, Alter, Herkunft und Religion festgeschrieben werden. (mz)

Das Schuldach wurde öfter geflickt.
Das Schuldach wurde öfter geflickt.
André Kehrer