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Dorffest in Schlaitz Dorffest in Schlaitz: Festumzug mit historischen Fahrzeugen

Von michael maul 06.10.2013, 17:29
Der Schlaitzer Faschingsklub.
Der Schlaitzer Faschingsklub. André Kehrer

schlaitz/MZ - „Wir müssen langsam die Straße verlängern, damit der gesamte Umzug noch Platz hat“, freut sich der Ortsbürgermeister von Schlaitz, Hans-Jürgen Kloppe, über die riesige Teilnehmerschar beim Umzug am Sonntag anlässlich des 16. Dorffestes. Fast zwei Stunden lang zog sich die Kolonne aus historischen und neuen Fahrzeugen, Vereinen und Gewerbetreibenden auf der Freiheitstraße vor dem Klubhaus.

„Wir feiern heute neben dem 16. Dorffest auch den 80. Geburtstag der Ortsfeuerwehr“, sagt der Bürgermeister und hat sich für die Moderation des langen Umzuges unter anderem auch Landrat Uwe Schulze (CDU) eingeladen. Während der Sonnabend im Zeichen des Sportes, des Erntedankes und eines großen Umzugs mit Feuerwerk stand, war der Sonntag dem traditionellen Umzug vorbehalten, der mit lauten Salutschüssen des Schlaitzer Schießvereins startete.

Besonders beeindruckend war die alte Technik, die zum Teil heute noch in der Landwirtschaft ihren Dienst tut. Einer, der alte Motoren wieder zu neuem Leben erweckt, ist Michael Dietrich. Den Schlaitzer hat vor drei Jahren das Motorenfieber gepackt und seitdem ist er immer auf der Suche nach alten Maschinen, denen er wieder neues Leben einhauchen kann. Einige seiner restaurierten Stücke hatte er in einer kleinen Ausstellung präsentiert. „Es ist einfach Wahnsinn, was damals im 19. Jahrhundert schon so gebaut wurde und wie es heute noch funktioniert“, freut sich der gelernte Karosseriebauer.

Die erste Erwähnung der Schlaitzer Kirche stammt aus dem Jahr 1287, die jetzige Ortschaft Schlaitz wurde im Jahr 1435 erstmals genannt. Das Kulturhaus an der Freiheitstraße, das damals an der alten Salzstraße lag, ist aus dem Jahr 1823 bekannt und heute eine gut besuchte Gaststätte.

Seit dem 1. Januar 2010 gehört die ehemals selbstständige Gemeinde Schlaitz zur Einheitsgemeinde Muldestausee und hat derzeit knapp 1.000 Einwohner.

„Für die Vorbereitung haben wir etwa ein halbes Jahr benötigt“, sagt Andrea Maibaum vom Verein Country Roads aus Schlaitz, die sich neben der Gemeinde und dem Bürgermeister mit der Organisation beschäftigt hat. Da gehe es zum einen darum, die Vereine und auch die Nachbarorte zu fragen, ob sie wieder mit dabei sind und um die gesamte Koordination des Ablaufes, sagt sie. Dass es gut angenommen wird, haben die vielen Schlaitzer und ihre Gäste gezeigt, die am Sonntag am Straßenrand standen. Auch die SR II-Freunde aus Wulfen waren in diesem Jahr wieder fast 60 Kilometer gefahren, um schon zum vierten Mal in Schlaitz dabei zu sein. Diesmal mit einer Neuheit, einem Anhänger mit einer kleinen mobilen Gulaschkanone.

„Schlaitz ist ein Ort, der auch mit einem Weltmeister aufwarten kann“, sagte der Landrat und verwies an Gerd Meyerhofer, der im Kraftsport in seiner Altersklasse über 70 noch beachtliches aufzuweisen hat. Und auch die Jugend sollte nicht unerwähnt bleiben, denn mit dem 18-jährigen Chemie-Ass Michael Laue aus dem Nachbarort Pouch hatte ein junger Mann neben dem Landrat auf der Tribüne Platz gefunden.

Vor allem waren es aber die vielen Akteure der Vereine, die das bunte Bild des Umzuges gestalteten. Vom Lanz Bulldog bis hin zur computergesteuerten Landmaschine, vom Hundesportverein bis hin zu liebevoll restaurierten Kutschen und Fahrzeugen, konnten sich die Gäste ein Bild vom regen Vereinsleben in dem Ortsteil der Gemeinde Muldestausee machen. Neben den vielen Akteuren war auch Bürgermeisterin Petra Döring in alter Feuerwehruniform an der Spritze zu sehen. „Wir können mit unserem Fest zufrieden sein“, zieht der Ortsbürgermeister eine Bilanz. „Es hat alles gepasst und sogar das Wetter hat bis zum Ende gestimmt.“

Jung und Alt hatten ihre Freude beim Schlaitzer Dorffest.
Jung und Alt hatten ihre Freude beim Schlaitzer Dorffest.
André Kehrer Lizenz