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Diakonie in Zörbig Diakonie in Zörbig: Mehr als ein Dach überm Kopf

Von michael maul 10.07.2015, 18:55
Domkapitular Thomas Thorak (Mitte) vom Bistum Magdeburg segnete den Neubau am Caritas-Altenpflegeheim in Zörbig.
Domkapitular Thomas Thorak (Mitte) vom Bistum Magdeburg segnete den Neubau am Caritas-Altenpflegeheim in Zörbig. andré kehrer Lizenz

zörbig - Die Wohnung eines Menschen wird oft als seine dritte Haut bezeichnet. Und so wollen die Mitarbeiter des Caritas Altenpflegeheimes St. Vinzenz in Zörbig auch in einem vergrößerten Haus für ihre Bewohner das Leben gestalten. 35 Plätze für Frauen und Männer sind in dem Anbau entstanden, der gestern feierlich eingeweiht und gesegnet wurde. „Wenn der Anbau dann voll belegt ist, werden etwa 30 neue Arbeitsplätze entstehen“, sagt Einrichtungsleiterin Elisabeth Kasten.

In einem Jahr Bauzeit wurde hinter dem Gebäude in der Großen Ritterstraße in Zörbig ein dreietagiger Anbau errichtet, in dem 35 Menschen ein neues Zuhause finden können. Damit erhöhe sich die Gesamtkapazität der Einrichtung auf 89 Plätze, sagt Marcus Waselewski, der Geschäftsführer der Caritas-Trägergesellschaft St. Mauritius (ctm). Da die gesamten Arbeiten bei laufendem Betrieb des Hauses durchgeführt wurden, gebühre den Bewohnern und Mitarbeitern ein besonderer Dank. „Sie mussten alle viel erdulden in diesem Jahr, aber damit ist nun Schluss“, so Waselewski. Damit meint er nicht nur die Arbeiten am Anbau, sondern auch die Erweiterung an der Straßenseite sowie Umbauarbeiten innerhalb des Hauses. Zusätzliche Büros für Mitarbeiter, eine neue Kapelle und weitere Wohnungen sind in diesem Bereich des Pflegeheimes entstanden. Somit stünden im gesamten Haus nicht nur Räume für Einzelpersonen zur Verfügung, auch Ehepaare könnten sich in kleinen Wohnungen einrichten.

„Bei der Bezeichnung der drei Wohnbereiche in Zörbig sind wir ebenfalls neue Wege gegangen“, sagt der Geschäftsführer. Dort, wo anderenorts die Namen von Heiligen verwendet würden, habe man sich im St. Vinzenz für drei Regionen im Staate Israel entschieden, die einen biblischen Bezug hätten. Galiäa, Samaria und Judäa ist auf den Etagen auf Bildern zu lesen, die von der Greppiner Malerin Melanie Claus gestaltet wurden.

„Wir wollen den Menschen, die bei uns leben, mehr als nur ein Dach über dem Kopf bieten“, sagt Waselewski. Damit meint er neben der Betreuung der Bewohner auch die Zuwendung und Hilfe in allen Lebenslagen.

„Da unsere Menschen immer älter werden, müssen wir auch den Platz für das Wohnen und die Betreuung bieten“, ergänzt Zörbigs Bürgermeister Rolf Sonnenberger (Bürger für Zörbig/Wählerliste Sport). Daher finde er es sinnvoll, dass die bestehende Einrichtung erweitert wurde. Wichtig sei schon in den 90er Jahren gewesen, die Einrichtung in der Mitte der Stadt zu bauen und nicht irgendwo am Rande, so der Bürgermeister.

Doch gerade dieser Standort habe anfangs zu „Kämpfen“ mit dem Denkmalschutz und dem Bauamt des Landkreises geführt, erinnert sich Winfried Preden, der Servicebereichsleiter der ctm. Das erste Haus, das zunächst aus denkmalschutzrechtlichen und bautechnischen Gründen abgelehnt worden war, konnte dann 1998 eingeweiht werden. Die Genehmigungen für den An- und Umbau hätten danach wesentlich schneller realisiert werden können, so dass die Bauzeit nur ein Jahr betragen habe.

Vor der eigentlichen Einweihungsfeier nahmen gestern alle Gäste an einer Andacht in der voll besetzten Pfarrkirche St. Antonius teil. Danach segnete der Domkapitular für das Bistum Magdeburg, Thomas Thorak, die neuen Räumlichkeiten und begrüßte die ersten Bewohner. (mz)

35 Plätze sind in dem neuen Anbau (weißer Gebäudeteil) entstanden.
35 Plätze sind in dem neuen Anbau (weißer Gebäudeteil) entstanden.
andré kehrer Lizenz