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Stäbchen rein, Spender sein Der Roitzscher Carnevals Verein initiiert Spendenlauf für Typisierungsaktion

Von Michael Maul 12.07.2021, 10:34
Beim Spendenlauf des Roitzscher Carnevalsvereins am 20. Juni dieses Jahres  waren rund 300 Teilnehmer dabei.
Beim Spendenlauf des Roitzscher Carnevalsvereins am 20. Juni dieses Jahres waren rund 300 Teilnehmer dabei. (Foto: Jeannette Weiske)

Roitzsch/MZ - Nicht erst seit Corona die Welt beherrscht, kennen wir uns mit Stäbchen aus. Auch bei Typisierungsaktionen zur Bestimmung der Stammzellen kommen solche ähnlichen Stäbchen zum Einsatz. Die durchgeführte Auswertung kann sowohl bei Corona als auch bei Leukämie lebensrettend sein.

„Wir haben von der Hilfsaktion für den kleinen Moritz in Zscherndorf erfahren und waren uns einig, so etwas auch bei uns zu organisieren“, sagt Mario Elster, der Präsident des Roitzscher Carnevalsvereins (RCV). Gerade jetzt, in der durch Corona ausgebremsten Trainingszeit, wollte man nicht nur die eigenen Mitglieder animieren, an der Hilfsaktion teilzunehmen, sondern auch viele Bürger und Institutionen. Und es hat geklappt.

„Es ist eine schöne vierstellige Summe zusammengekommen“

„Wir waren von der enormen Teilnahme an unserem Spendenlauf am 20. Juni überrascht“, sagt Elster. Mit rund 300 Wanderern, Läufern, Radfahrern und Joggern sei man weit über die erdachte Grenze hinausgekommen. Jeder Teilnehmer habe eine Gebühr von fünf Euro eingezahlt und auch sonst seien viele Spenden von Firmen und anderen Vereinen in die Kasse gekommen. „Es ist eine schöne vierstellige Summe zusammengekommen“, sagt Elster. Der genaue Betrag werde dann am 14. Juli im Haus am Park bekanntgegeben.

An diesem Tag findet auch der zweite wichtige Termin statt. Wer möchte, kann sich in der Zeit von 16 bis 19 Uhr von der Deutschen Stammzellenspenderdatei Dessau (DSD) im Haus am Park in Roitzsch kostenlos typisieren lassen. Eine Aktion, die ähnlich wie ein Corona-Schnelltest funktioniert, weiß der Vereinspräsident.

Der Spendenlauf musste cronabedingt zweimal verschoben werden

Der Lauf, den man coronabedingt zweimal verschieben musste, war in drei Strecken aufgeteilt. Von zehn bis 16 Uhr starteten die Läufer, Wanderer, Walker und Radfahrer in Abständen, um die zwei Kilometer durch den Ort, vier Kilometer durch leichtes Gelände und rund sechs Kilometer an der Roitzscher Grube zu absolvieren. „Das alles natürlich entsprechend des genehmigten Hygienekonzeptes“, sagt Elster. Zur besseren Kenntlichmachung waren die Strecken mit grün/gelben Ballons in Vereinsfarben markiert.

Unter den vielen Startern waren auch so prominente wie die Roitzscher Diskuswerferin Nadine Müller, die mehrere Europa-und Weltmeisterschaftstitel ihr Eigen nenne kann. Dass der Lauf ein großes Interesse hervorgerufen hatte, konnte man daran sehen, dass die ersten Teilnehmer schon fast 30 Minuten vor dem Start im Park waren. „Jeder wollte an diesem heißen Tag so früh wie möglich auf die Strecke gehen.“

Die kreativsten Starter kamen beim Lauf vom Sandersdorfer Karnevalsverein

Die kreativsten Starter kamen beim Lauf vom Sandersdorfer Karnevalsverein, die in lustigen Kostümen das Bild noch farbenfroher gestalteten. Am Ziel wurde dann jeder Läufer mit einer Fontäne aus dem Wasserschlauch abgekühlt.

„Jeder Tropfen Schweiß hat sich gelohnt“, zieht Mario Elster Bilanz. Denn es sei nicht nur der Spaß und das gesellige Beisammensein, das die Veranstaltung ausmachte. „Wenn jetzt noch viele zur Typisierung am 14. Juli kommen, haben wir alle einen Beitrag dazu geleistet, eventuell irgendwo auf der Welt das Leben eines Menschen zu retten. Das ist das Wichtigste“, sagt Elster.