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Direktor Marcus Frank „Circus Arena“ ist in der achten Generation auf Achse - derzeit in Wolfen

Corona hat den „Circus Arena“ zwei Jahre ausgebremst. Die Hilfe der Bevölkerung hat das Überleben gesichert.

Von Michael Maul 26.05.2022, 14:00
Marcus Frank ist der Direktor des „Circus Arena“ - hier mit seinen Tieren.
Marcus Frank ist der Direktor des „Circus Arena“ - hier mit seinen Tieren. (Foto: André Kehrer)

Wolfen/MZ - Es herrscht wieder Trubel unter der Kuppel des „Circus Arena“. Nach zwei Jahren Corona-Pause gastiert er jetzt noch bis zum 29. Mai auf dem Festplatz in Wolfen-Nord. Zwar sind die 800 zur Verfügung stehenden Plätze nicht immer komplett ausverkauft, aber es reiche zum Überleben. Das sagt Marcus Frank, der Direktor des Zirkus und freut sich, dass seine 25 Mitarbeiter, die alle zur Familie gehören, wieder in die Manege können.

„Unser Familienunternehmen ist jetzt in der siebenten Generation und die achte kommt da gerade um die Ecke“, sagt Frank lachend und zeigt auf den zweieinhalbjährigen Enkel Lucio. Der Kleine habe Ambitionen auf das Trampolin, erklärt er die Aktivitäten des Jungen. Daran erkenne man bei den Kindern, wofür sie in der Manege am besten geeignet seien.

Im Zirkus sind keine Wildtiere mehr erlaubt - einige andere dafür schon

Das hatte sicher auch schon der Opa getan, als er mit dem Circus Frankello vom Stammsitz in Riesa durch die Lande zog. Zwar sei zu DDR-Zeiten für die Zirkusleute alles etwas einfacher gewesen, weiß er, doch das Wichtigste seien die Liebe zum Beruf sowie zur Arbeit mit den Menschen und Tieren. „Da im Zirkus keine Wildtiere mehr gezeigt werden dürfen oder mit ihnen gearbeitet werden darf, haben wir bei uns Pferde, Lamas, Kamele und Rinder in der Arena“, sagt der 52-jährige Chef. Diese seien sehr gelehrig und hätten sich auch problemlos an die Menschen in der Manege gewöhnt. „Sie sehen mit ihren Hörnern schon sehr gewaltig aus“, weiß er, aber sie seien sehr gemütlich.

Gemütlich ist es nicht mehr, wenn er an die großen Lkw denkt, mit denen er alles Equipment von Ort zu Ort transportieren muss. „Einmal voll tanken die ganze Flotte, das sind rund 7.000 Liter Diesel.“ Bei den jetzigen Preisen an den Zapfsäulen könne sich jeder ausrechnen, was da investiert werden müsse. „Es sind ungefähr 50 Prozent Mehrkosten, die dadurch entstanden sind.“ Da sei es unvorteilhaft, wenn die Veranstaltungsorte sehr weit auseinander liegen, was an den unterschiedlichen freien Plätzen liege. So müsse er zum Beispiel von Wolfen nach Sachsen reisen und dann eventuell wieder eine große Strecke unter die Räder nehmen.

In Wolfen gastiert der „Circus Arena“ noch bis zum 29. Mai

Als Attraktion jeder Vorstellung nennt Frank das so genannte Todesrad, in dem sich zwei Artisten immer im Gleichlauf bewegen müssen. „Da darf keiner anhalten, sonst passiert Schlimmes“, weiß der Direktor aus eigener Erfahrung. „Ich bin da mal abgestürzt und habe mir einige Verletzungen zugezogen“, berichtet er.

In Wolfen gastiert der „Circus Arena“ noch bis zum 29. Mai. Gespielt wird täglich um 16 Uhr. Samstags können die Gäste 16 und 19 und am Sonntag 11 und 15 Uhr die Vorstellungen besuchen. Ein großes Dankeschön möchte Frank den vielen Menschen sagen, die durch Spenden von Futter für die Tiere geholfen haben, die Corona-Krise zu überwinden.