Christkindlmarkt in Krina Christkindlmarkt in Krina: Besinnlicher Weihnachtsmarkt geht zurück zur Natur

Krina - Zurück zur Natur: Das hat sich Benedikt Sedlmayer auf die Fahnen geschrieben. Das mag nicht verwundern. Schließlich verdient der Mann sein Geld mit einem Forstbetrieb. Sedlmayer geht aber weiter. „Die Leute setzen immer stärker auf Natur. Sie stellen sich auch auf ihren Rhythmus ein.“
Weihnachtsmarkt mal anders
Der Christkindlmarkt im Forstbetrieb passt zu diesem Trend. Wenn Sedlmayers die Tore öffnen, locken sie mit Handgemachtem aus der Heide: mit frischem Wild, hausgemachtem Glühwein, mit einem bunten Programm für die Familie.
„Das ist immer wieder sehr hübsch hier“, lobt Hartwig Fritzsche die Atmosphäre des Marktes im Wald. Das Lob kommt einem Ritterschlag gleich. Fritzsche ist Naturfreund und führt seit Jahren in Gräfenhainichen die größte Ortsgruppe des Vereins Dübener Heide. Er liebt die Natur vor der Haustür und freut sich über einen wahrlich bunten Mix, den Sedlmayer und Mitstreiter zusammengestellt haben.
Der Christkindlmarkt ist ein Angebot an alle Altersschichten. „Du musst was für Kinder machen. Sonst kommen die Leute nicht“, meint der Hausherr. Auch sechs Jahre nach dem Startschuss für den ersten Markt geht das scheinbar einfache Rezept auf. Kinder sind selig, während sie auf Ponys ihre Runden drehen. Auch Siegfried Händler ist zufrieden. Der Mann aus Bad Düben war mit der Kutsche vorgefahren. Eine Runde rund ums Forsthaus? Kein Problem. Händler steht bereit. Die Interessenten stehen Schlange.
Besinnlicher Markt ohne Losbuden und Dudelmusik
„Für uns ist das einer der schönsten Märkte weit und breit“, lobt Hannelore Lehmann den Christkindlmarkt. „Hier gibt es keine Losbude und keine Stände, wo immer irgendwelche CD’s dudeln. Hier kann man sich einfach auf Weihnachten freuen“, erzählt die Wolfenerin. Sie ist jedoch auch aus anderem Grund in Krina vorgefahren. Der Weihnachtsbaum muss her. Auf das Krinaer Grün schwört Hannelore Lehmann wie viele andere. „Die Bäume sind einfach schön. Und sie halten richtig lang.“ Übers Aussehen will sich Benedikt Sedlmayer nicht groß auslassen. Nur soviel: „Die Leute wollen einen schönen Baum. Eine Nordmanntanne oder immer mehr auch die Schwarzkiefer aus der Heide.“ Wirklich punkten kann der Krinaer Fortwirst allerdings mit einer anderen Sache.
Er schlägt die Bäume nicht irgendwann. Seine Tannen und Kiefern sind Mondphasenbäume. „Wir haben sie zwischen dem 25. und 28. November geschlagen. Zu Vollmond hin und an drei Tagen danach.“ Der Forstwirt hält sich an die Spielregeln der Natur. Schlage nie einen Baum in der Hauptvegetationszeit und halte dich danach an die Mondphase. Soll heißen, dass das Grün zum Vollmond hin im übertragenen Sinn die Batterien noch einmal ordentlich aufgefüllt hat. Der Baum steht buchstäblich im vollen Saft. „Er hält länger“, ist Benedikt Sedlmayer sicher. Der Verkaufserfolg und viel treue Kunden geben ihm Recht.
Märchen für die kleinen Besucher
Der Christkindlmarkt lebt von Tradition. Aber er bietet auch Raum für Experimente. „Dieses Jahr haben wir ein großes Tipi aufgestellt“, erzählt der Gastgeber. Im Zelt herrscht Anspannung. Elke Anders liest Weihnachtsmärchen. „Auch die Kinder sollen ihre Freude haben“, so Sedlmayer. (mz)

