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Chemiepark Chemiepark: Welt der superdünnen Folien

Von Christine Krüger 12.10.2001, 14:49

Wolfen/MZ. - Zu einem Zentrum zur Herstellung von Triacetatfolien will die amerikanische Island-Group (New York) ihr Tochterunternehmen Island Polymer Industries (IPI) in Wolfen ausbauen. Ein 18 Millionen Mark umfassendes Investitionsprogramm läuft.

Das erklärte IPI-Geschäftsführer Gernod Härter am Freitag im Gespräch mit Timothy Savage. Der Generalkonsul der USA informierte sich im Chemiepark über die Entwicklung des Standortes, an dem verschiedene amerikanische Firmen wie Guardian Flachglas, Tricat, Island Group insgesamt fast eine halbe Milliarde Mark investiert haben. In diesen Unternehmen arbeiten mehr als 400 Beschäftigte. Insgesamt haben sich seit 1990 in Sachsen-Anhalt 40 amerikanische Firmen angesiedelt. IPI in Wolfen ist spezialisiert auf die Produktion von hauchdünnen Spezial-Gießfolien, die in verschiedenen Bereichen Verwendung finden. So als klassisches Trägermaterial bei der Fotofilmherstellung, als dünne Filme im technischen Bereich und zum Schutz der funktionellen Schicht bei LCD-Bildschirmen. Hier sind die wasserabweisenden Eigenschaften des Materials und die hohe Lichtdurchlässigkeit gefragt. Mit diesen so genannten Polarizer-Filmen, die im laufenden Jahr bereits ein Viertel des gesamten Umsatzes ausmachen, gehört das Unternehmen zu den weltweit vier Herstellern in diesem Hightech-Bereich. "Mit zunehmender Verbreitung der LCD-Bildschirme ist weltweit mit einem steigenden Bedarf der Materialien zu rechnen. Das ist der Trend der Zukunft", so Härter.

Das Investitionsprojekt, das im Dezember vergangenen Jahres begonnen wurde, ist ein Schritt dahin. Bis Ende des Jahres will IPI die eigene Adsorptionsanlage zur Reinigung der Abluft und das Tanklager in Betrieb nehmen. Mit der Investition, zu der außerdem noch eine Destillationsanlage gehört, so Härter, verbessert sich neben der Infrastruktur des Unternehmens die Effizienz des Produktionsprozesses. "Wir gehen von weiter steigenden Umsätzen in den nächsten Jahren aus, auch wenn sich die Marktsituation in diesem Jahr als äußerst schwierig darstellt", sagte der Geschäftsführer.

Im vergangenen Jahr sind auf den IPI-Anlagen in Wolfen 425 Tonnen Gießfolie, die Dicken zwischen 0,038 Millimeter und 0,2 Millimeter haben, hergestellt worden. Insgesamt gehören derzeit 43 verschiedene Folien-Produkte zum Angebot des Unternehmens. Kunden sind Hersteller von Leiterplatten, Foto-Filmproduzenten sowie Hersteller von LCD-Technik.

Parallel wird am Firmensitz der Aufbau der Variable Output Inflators GmbH (VOI) vorangetrieben, die ab Januar 2002 den Generator für den "intelligenten Airbag" produzieren wird.