Brandserie in Bitterfeld Brandserie auf Schrottplatz in Bitterfeld: Polizei schließt Vorsatz nicht aus

Bitterfeld - Zum zweiten Mal in diesem Jahr schlugen in der Nacht zum Dienstag die Flammen aus den Autowracks auf dem Gelände der Bitterfelder Autoverwertungsfirma an der Antonienstraße.
Zum zweiten Mal brannten Autos, aus denen Benzin, Öl und andere Betriebsstoffe entfernt waren. Sie waren „trocken“, wie der Fachmann sagt. Und dennoch brannten sie bei Ankunft der 18 Bitterfelder Feuerwehrleute lichterloh.
„Da kann etwas nicht mit rechten Dingen zugehen“, sind sich nicht nur die Brandbekämpfer, sondern auch die Kriminalisten sicher. Aus diesem Grund werde man die Fläche weiterhin genau nach Ausbruchsort und eventuellen Brandbeschleunigern untersuchen, sagt Uwe Limbach, Brandursachenermittler der Anhalt-Bitterfelder Kriminalpolizei. Diese Arbeit sei allerdings schwierig.
„Die Brandstelle ist sehr groß. Die Gefahr, dass Autos aus den verbogenen Regalen herabstürzen, besteht zu jeder Zeit“, beschreibt Limbach die Kompliziertheit der Arbeit. „Die Eigensicherung der Kollegen steht dabei im Vordergrund.“
Erster und zweiter Brand sind unabhängig voneinander entstanden
Für die Bitterfelder Feuerwehrleute, die 2.59 Uhr aus dem Schlaf gerissen wurden, war schon bei der Anfahrt klar gewesen, dass es sich wieder um ein größeres Feuer handeln müsse.
Vor Ort stellten die Brandbekämpfer fest, dass 20 Auto in voller Ausdehnung brannten, zehn weitere seien durch die Hitzeeinwirkung stark beschädigt worden, erklärt Bitterfelds Feuerwehrpressesprecher Klaus-Peter Kozloff. Dabei wurde auch festgestellt, dass sich der Brandort an einer völlig anderen Stelle des weitläufigen Geländes befand, mit dem Feuer in der Nacht zuvor auf keinen Fall etwas zu tun haben könnte.
Eine Wiederentzündung eventueller Glutnester sei ausgeschlossen. Fast eine ganze Stunde hatten die Kameraden teils unter schwerem Atemschutz zu tun, um die Flammen zu löschen.
Keine Gefahr für Boden und Grundwasser
Mitarbeiter der Unteren Bodenschutzbehörde des Landkreises seien vor Ort gewesen, um festzustellen, ob eine Gefahr für Boden und Grundwasser besteht, teilte Landkreissprecher Udo Pawelczyk mit. Das sei aber durch die „trockene“ Aufbewahrung der Autos ausgeschlossen. Außerdem seien die betreffenden Flächen versiegelt, so dass keine Gefahr für Boden und Grundwasser bestehe.
Diese Informationen habe man seitens des Landratsamtes an das Landesamt für Altlastenfreistellung (LAF) weitergeleitet, da dieses Gelände zu dem Teil eines Ökologischen Großprojektes Bitterfeld-Wolfen gehöre, was vom LAF betreut werde, so Pawelczyk.
Regelmäßig werde das Objekt auch vom Amt für Brand, Katastrophenschutz und Rettungswesen (BKR) in Bitterfeld kontrolliert, teilt der Pressesprecher weiter mit.
Polizei sucht nach Zeugen zur Brandursache
Zur Aufklärung der Brandserie bittet die Polizei Zeugen, die in der Nacht vom 1. zum 2. sowie vom 2. zum 3. Januar Beobachtungen zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen gemacht haben, sich zu melden. Jeder Hinweis sei dabei sehr wichtig, so die Polizei.
Tel.: 03493/3010 oder E-Mail: [email protected] (mz)
