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Bobbau lässt sich nicht drängen

25.09.2007, 15:36

Bobbau/MZ/ur. - Da stand das vom Innenministerium des Landes auf den Weg gebrachte Leitbild zur Gemeindegebietsreform zur Diskussion. Und dort, so sehen es die Bobbauer, sei eben nicht klar zu erkennen, wer wann wohin müsse.

Konkret stoßen sich die Räte an der freiwilligen Phase und an deren Ende. Bis 30. Juni 2009 muss auch Bobbau entschieden haben, wohin der Weg führen soll. Das sei nicht das Problem, den Gebietsänderungsvertrag über den Beitritt zur gemeinsamen Stadt könne man unterschreiben, so Ullmann. "Aber muss Bobbau dann mit Wirkung vom 1. Juli 2009 Ortsteil von Bitterfeld-Wolfen sein?" Das glauben die Gemeindevertreter nicht und setzen auf Eigenständigkeit bis 2011, dem im Leitbild genannten Termin für die Realisierung der Reform.

Mit der Meinung stoßen sie aber auf Skepsis in der Stadtverwaltung des großen Nachbarn. Ende der freiwilligen Phase und Beitritt zur Stadt müssten lückenlos passieren, so der zuständige Mitarbeiter Lutz Jerofke. Doch das will in Bobbau niemand akzeptieren. Ullmann kündigte eine Runde mit seinen von ähnlichen Problemen betroffenen Amtskollegen in der Verwaltungsgemeinschaft und eine gemeinsame Fahrt ins Magdeburger Innenministerium an. Hintergrund der Bobbauer Liebelei mit dem Beitrittstermin 2011 ist, dass die Gemeinde viele Bauvorhaben noch in eigener Regie realisieren will. Zwar kann die Gemeinde eine Liste mit Investitionsvorhaben an den Ehevertrag mit Bitterfeld-Wolfen hängen, "über die Ausführung entscheidet dann der Stadtrat. Und da ist das Ende offen", hieß es.

Fast sicher ist, dass in Bobbau im Juni 2008 ein neuer Bürgermeister gewählt wird. Zwar könnte der jetzige auf der Grundlage der Gemeindeordnung des Landes auch nach Ablauf seiner Amtszeit am 30. Juni 2008 für ein zusätzliches Jahr im Amt bleiben und würde dann seine Funktion mit dem Beitritt zur gemeinsamen Stadt am 1. Juli 2009 verlieren. Aber setzen die Bobbauer ihre Pläne durch, brauchen sie bis 2011 ein gewähltes Gemeindeoberhaupt. Tenor jetzt: "Wir wählen." Und sollte es doch zum Beitrittstermin 2009 kommen, hätte die Gemeinde gleich einen ordentlich gewählten Ortschaftsbürgermeister. Der würde ansonsten aus der Mitte der Ortschaftsratsmitglieder bestimmt werden müssen.